"Kein Fremdverschulden"

Mörder von Fritz von Weizsäcker tot in Psychiatrie aufgefunden

Der deutsche Bundespräsidentensohn Fritz von Weizsäcker (Zweiter v.l.) wurde 2019 erstochen.
Der deutsche Bundespräsidentensohn Fritz von Weizsäcker (Zweiter v.l.) wurde 2019 erstochen.APA/DPA/Maurizio Gambarini
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Der verurteilte Mörder des Chefarztes und deutschen Bundespräsidentensohns Fritz von Weizsäcker ist tot. Er sei in seinem Zimmer im Maßregelvollzug aufgefunden worden.

Der verurteilte Mörder des Berliner Chefarztes und Bundespräsidentensohns Fritz von Weizsäcker ist tot aufgefunden worden. Er sei am Montag tot in seinem Zimmer im Krankenhaus des Maßregelvollzugs entdeckt worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag. Es gebe keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. Ein Ermittlungsverfahren soll nun klären, woran der Mann starb.

Der Mann wurde im Juli 2020 wegen Mordes und versuchten Mordes zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Das Gericht ordnete seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Er hatte im November 2019 den jüngsten Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker während eines Vortrags in der Berliner Schlosspark-Klinik erstochen.

Hass auf Bundespräsidenten als Motiv

Bei der Tat war ein Polizeibeamter eingeschritten, der privat unter den Zuhörern war. Auf ihn stach der Angreifer ebenfalls ein und verletzte ihn schwer. Er gab als Motiv für den Angriff jahrelangen Hass auf den früheren Bundespräsidenten an.

Suizid-Prävention

Nach ärztlichen Gutachten handelte der Mann in der zwanghaften Fehlvorstellung, dass Richard von Weizsäcker für die Herstellung des im Vietnamkrieg durch US-Streitkräfte eingesetzten Entlaubungsmittels namens Agent Orange mitverantwortlich gewesen sei. Das Gift wird bis heute für schwere Missbildungen, Krebserkrankungen und Behinderungen in der vietnamesischen Bevölkerung verantwortlich gemacht.Es gibt eine Reihe an Hilfseinrichtungen und Anlaufstellen für Menschen in akuten Krisensituationen. Unter www.suizid-praevention.gv.at findet man Notrufnummern und Erste Hilfe bei Suizidgedanken.

Telefonische Hilfe gibt es auch bei:

Kriseninterventionszentrum (Mo-Fr 10-17 Uhr): 01/406 95 95, kriseninterventionszentrum.at
Rat und Hilfe bei Suizidgefahr 0810/97 71 55
Psychiatrische Soforthilfe (0-24 Uhr): 01/313 30
Sozialpsychiatrischer Notdienst 01/310 87 79
Telefonseelsorge (0-24 Uhr, kostenlos): 142
Rat auf Draht (0-24 Uhr, für Kinder & Jugendliche): 147
Gesprächs- und Verhaltenstipps: bittelebe.at

Hilfe für Menschen mit Suizidgedanken und Angehörige bietet auch der Verein „Bleib bei uns“. www.bleibbeiuns.at

(apa)

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