Ukraine-Krieg

Deutsche Intellektuelle warnen vor Drittem Weltkrieg

Habermas, Martin Walser, Juli Zeh u. a. rufen ihr Land zur Zurückhaltung auf.

Deutschlands wohl bekanntester Intellektueller, der Philosoph Jürgen Habermas, hat in der „Süddeutschen Zeitung“ einen Gastbeitrag zum Krieg in der Ukraine veröffentlicht. Darin begrüßt er, dass Bundeskanzler Olaf Scholz auf einer „politisch zu verantwortenden und sachlich umfassend informierten Abwägung“ gegen den „schrillen Meinungskampf“ und auch gegen „moralische Erpressungen“ vonseiten der ukrainischen Führung bestehe. Zugleich widerspricht er nicht einer Unterstützung der Ukraine „up to the point of immediate involvement“ – also bis zur direkten Beteiligung.

Außerdem appellieren deutsche Prominente wie Alice Schwarzer, Martin Walser, Juli Zeh, Alexander Kluge, Reinhard Mey oder Gerhard Polt in einem offenen Brief an Scholz, nicht noch mehr schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Putin dürfe kein Motiv für eine Ausweitung des Krieges auf die Nato geliefert werden, schreiben die Unterzeichner. Sie warnen vor der Gefahr eines Dritten Weltkrieges. Außerdem stehe selbst der berechtigte Widerstand gegen einen Aggressor in keinem Verhältnis zum Leid der ukrainischen Zivilbevölkerung. Am Donnerstag hatte der Deutsche Bundestag mit großer Mehrheit die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine gebilligt. (sim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.04.2022)

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