Pizzicato

Big in New York

Die Met-Gala unter der Ägide Max Holleins, seit der Pandemie erstmals wieder am ersten Mai-Montag, gilt als „Nacht der Nächte“ in New York – roter Teppich auf den Stufen des Metropolitan Museum, Big Hair, große Roben, große Egos.

Zuletzt hat Alexandria Ocasio-Cortez, Galionsfigur des linken Flügels der Demokraten, mit blütenweißem Kleid und einer Parole für eine Reichensteuer in blutroter Schrift am Popo für Furore gesorgt: „Tax the Rich.“

Hillary Clinton trug eine rote Robe, in der die Namen großer Vorkämpferinnen eingestickt waren. Und Kim Kardashian, berühmt für ihr Berühmtsein, zwängte sich ins Paillettenkleid, in dem Marilyn Monroe vor 60 Jahren John F. Kennedy im New Yorker Madison Square Garden ein Geburtstagsständchen hauchte.

Es rückte Joseph Kahn aus den Schlagzeilen. Der Chefredakteur in spe der „New York Times“ hatte im Magazin „New York“ in Schlips, aber ohne Schuhe posiert, hingefläzt wie ein Model auf einem Teppich, neben ihm die aufgeschlagene Zeitung und ein Kaffeebecher mit chinesischen Schriftzeichen. Big in New York: Die halbe Stadt mokierte sich darüber. Hätte er mit Ukulele posiert wie Monroe in „Some like it hot“, wäre dies als Ironie durchgegangen. Schließlich hatte Vorgänger Dean Baquet gesagt, er werde in der Halb-Pension gewiss nicht lernen, die Ukulele zu spielen. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.05.2022)

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