Zwischenbilanz

Höhere Düngemittelpreise beflügeln deutschen Hersteller K+S

Düngemittel- und Salzhersteller hat seinen operativen Gewinn im ersten Quartal auf 524 Millionen Euro mehr als vervierfacht.

Höhere Düngemittelpreise beflügeln K+S. Der deutsche Düngemittel- und Salzhersteller hat seinen operativen Gewinn (Ebitda) im ersten Quartal auf 524 Millionen Euro mehr als vervierfacht. Der Umsatz erhöhte sich um 65 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, wie K+S am Mittwoch mitteilte. Landwirte mussten für Düngemittel zuletzt deutlich tiefer in die Tasche greifen, was dem lange von fallenden Kalipreisen gebeutelten Unternehmen zugutekam.

K+S erhöhte deshalb bereits vor einem Monat seine Jahresziele deutlich und geht nun von einem operativen Gewinn von 2,3 bis 2,6 Milliarden Euro aus statt von 1,6 bis 1,9 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr lag das Ergebnis noch bei 969 Millionen Euro.

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine haben die bereits zuvor deutlich gestiegenen Marktpreise für Kali inzwischen um rund 35 Prozent nochmals kräftig zulegt. Dünger wird durch den Krieg immer knapper und teurer. Dazu tragen die Sanktionen gegen die Wettbewerber Belaruskali aus Belarus und die russische Uralkali bei - die zusammen für rund ein Drittel der Weltproduktion stehen -, aber auch die hohen Gaspreise, denn Gas ist wichtig für der Herstellung von stickstoffhaltigen Düngemitteln.

K+S-Chef Burkhard Lohr erwartet gleichwohl nicht, dass die Düngemittelnachfrage angesichts der hohen Preise sinkt. "Man muss bedenken, dass lediglich circa vier Prozent der Kalkulation eines Landwirts der Einsatz von Kali ist. Zweitens sind die Preise für landwirtschaftliche Produkte auch teilweise auf historischen Höchstständen", sagte er. Die Nachfrage sei weiterhin sehr hoch "und wir sehen vor allen Dingen in Ländern wie Brasilien, China und Indien ein unverändertes Kaufverhalten."

Bei seiner Ergebnisprognose geht der Konzern von einer uneingeschränkten Produktion im weiteren Jahresverlauf aus. Mögliche Produktionsunterbrechungen durch eventuelle Beeinträchtigungen bei der Energieversorgung deutscher Standorte sind dabei nicht berücksichtigt. Diese seien aber zu befürchten, wenn es zu einem Gasmangel komme. "Unsere Produkte stellen Ernährung sicher, stellen chemische Prozesse sicher, stellen Produktion von pharmazeutischen Produkten und Medikamenten sicher und all das setzt voraus, dass wir ausreichend Energie bekommen", warnte Lohr.

(APA/Reuters)

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