Im Gespräch

Der "Tod in Venedig" als Retter

Volksoper / Barbara Pálffy
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Der Tenor Rainer Trost über seine Volksopern-Aufgabe, die Welten von Thomas Mann und Benjamin Britten zu harmonisieren.

„Es ist eine Fleißaufgabe“, sagt Rainer Trost, „aber es ist keine undankbare Partie. Im Gegenteil“. Ambivalent sind offenbar die Gefühle eines Tenors, wenn er daran geht, sich eine der umfangreichsten Rollen zu erarbeiten, die das Opernrepertoire bereithält. Der Gustav Aschenbach in Benjamin Brittens „Tod in Venedig“ ist tatsächlich kräfteraubend. Fast pausenlos steht diese zentrale Figur der Handlung während der zweieinhalb Stunden Aufführungszeit auf der Bühne.

„Manchmal fragt man sich während der Arbeit, wie sehr Britten seinen Lebenspartner Peter Pears, für den er die Rolle ja komponiert hat, eigentlich noch geliebt hat“, scherzt Trost. Der Humor hat den Mann aus Stuttgart jedenfalls noch nicht verlassen. Ist die Herkulesaufgabe einmal bewältigt, dann winkt reicher Lohn: „Es ist ja so“, plaudert Trost aus der Korrepetitions-Werkstatt, „dass ein Stück wie dieses, solang man nur zu Klavierbegleitung singt, unglaublich spröd klingt. Aber sobald das Orchester spielt, löst sich alles auf. Britten war ein Klangzauberer, der ungemein differenziert und raffiniert instrumentiert hat.“

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