Reportage

Wie der russische Zangenangriff im Donbass abläuft

(c) Ricardo Garcia Vilanova
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Während die russische die ukrainische Armee einkesseln will, geht die Feldarbeit in der Ostukraine weiter.

Auf Knien rutschen die Arbeiter Zentimeter um Zentimeter über die schwarze Erde. Sie jäten das Unkraut zwischen den Setzlingen. So weit das Auge reicht, sollen hier auf einem riesigen Feld bei Bachmut nahe Kramatorsk in der ostukrainischen Donbass-Region dereinst Marillen-, Kirsch- und Apfelbäume wachsen. Aber so lange warten, bis die Bäume Früchte tragen, will man nicht. „In einem Jahr sind die Pflanzen so groß, dass man sie verkaufen kann“, erklärt Irena, die unter ihrer blauen Jacke einen roten Rollkragenpullover trägt. Es bläst starker Wind, viel zu kalt für diese Jahreszeit.

Die 38-Jährige führt die mehr als 30 Arbeiter an. „Krieg hin oder her“, sagt Irena. „Wir tun das, was wir immer machen. Man kann ja nicht immer zu Hause sitzen.“ Es ist eine Normalität, die Irena und alle anderen auch im Krieg bewahren wollen. „Ich bin so dankbar, dass ich hier arbeiten kann“, ruft Julia, während sie mit grünen Handschuhen stetig Unkraut zupft. „Raus aus dem Haus, und Geld verdiene ich auch“, fügt sie an. „Ich und meine Familie müssen überleben.“

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