Niederösterreich

Pottendorfer Linie nach Zugunglück wieder eingleisig befahrbar

APA/THOMAS LENGER
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Der zweigleisige Betrieb soll voraussichtlich am 26. Mai wieder aufgenommen werden. Die Gewerkschaft kritisiert indessen scharf die Vermutung der Raaberbahn, wonach menschliches Versagen die Ursache des Unfalls sein soll.

Nach dem Zugunglück vom Montagabend in Münchendorf (Bezirk Mödling) ist die Pottendorfer Linie wieder eingleisig befahrbar. Der Abschnitt Achau - Wampersdorf wurde ab 5.00 Uhr für den Verkehr freigegeben. Der zweigleisige Betrieb dieser Strecke wird voraussichtlich am 26. Mai wieder aufgenommen werden können. Die Bahninfrastruktur war durch den Unfall schwer beschädigt worden, weshalb umfassende Sanierungsarbeiten nötig sind. Das teilte die ÖBB in einer Aussendung mit.

Bei dem Unglück kam ein 25-jähriger Eisenstädter ums Leben. Der 52-jährige ungarische Triebwagenführer und zwei Fahrgäste aus Wien, eine Frau (35) und ein Mann (78), wurden schwer verletzt. Zehn weitere Passagiere erlitten leichte Verletzungen.

Gewerkschaft kritisiert Vermutung von Raaberbahn

Ereignet hatte sich der Unfall des "Ventus"-Zuges der Raaberbahn auf einem geraden Abschnitt. An Bord des REX 7657, der auf dem Weg von Deutschkreutz nach Wien-Hauptbahnhof war, hatten sich der LPD Niederösterreich zufolge der Triebwagenführer und etwa 70 Passagiere befunden.

Eine Unfallursache stand vorerst nicht fest. Bei der Raaberbahn vermutete man "menschliches Versagen". Gerhard Tauchner, Vorsitzender der Plattform Lokfahrdienst in der Gewerkschaft Vida, kritisiert das scharf. „Solange Mängel im Betriebsablauf nicht ausgeschlossen werden können und die Unfallursache nicht zweifelsfrei geklärt ist, ist es völlig unangebracht, bereits von menschlichem Versagen als Ursache des Unglücks zu sprechen“, meint Tauchner. Jeder Beschäftigte hätte Anspruch auf eine faire Behandlung.

Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ermittelt wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung. Angeordnet wurde die Sicherstellung des Fahrtenschreibers des Zuges sowie der Zugmaschine. Ebenfalls verfügt wurde eine Obduktion des 25-Jährigen. Zudem wurde ein Sachverständiger zur Klärung der Unfallursache bestellt.

(APA)

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