Salzburg

Zweifache Mutter erstochen: Ehemann geständig

SALZBURG: MORDALARM IM PINZGAU: 30-J�HRIGE TOT IN IHREM HAUS AUFGEFUNDEN
SALZBURG: MORDALARM IM PINZGAU: 30-J�HRIGE TOT IN IHREM HAUS AUFGEFUNDEN(c) APA/EXPA/JFK (EXPA/JFK)
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Samstagvormittag hatte sich der zuvor flüchtige Piesendorfer der Polizei gestellt. Gegen den Verdächtigen gab es eine einstweilige Verfügung wegen früherer Übergriffe.

Der 41-jährige Ehemann der erstochenen 30-Jährigen aus Piesendorf hat die Tat am Sonntagvormittag gestanden. Die Polizei hatte ihn schon vorher als dringend tatverdächtig eingestuft. Gegen ihn hatte aufgrund früherer Übergriffe auf seine Ex-Frau eine einstweilige Verfügung bestanden. Nach den ersten Vernehmungen wurde der Mann in die Justizanstalt Salzburg eingeliefert.

Der getrennt von seiner geschiedenen Ehefrau lebende Wirtshauspächter hatte seine 30-jährige Ex-Partnerin in den Mittagsstunden des 13. Mai mit drei Messerstichen getötet. Die Mutter zweier Kinder im Alter von sechs und zwölf Jahren verblutete laut Obduktionsbericht an diesen Verletzungen. Grund des Treffens am Tatort war offenbar die Klärung der Trennungsmodalitäten, primär ging es dabei wohl um die Pachtverträge mehrerer gemeinsam im Raum Piesendorf geführter Gastronomiebetriebe. Gegenüber der APA betonte der Strafverteidiger des Täters, Franz Essl, sein Mandant habe "in einer allgemein begreiflichen heftigen Gemütsbewegung", also im Affekt gehandelt, als die Auseinandersetzung eskalierte. Der Streit um die Scheidung habe sich bereits mehrere Wochen hingezogen.

Im Gespräch mit der APA sprach Essl von einer "ausweglosen Situation" und "hoffnungsloser Verzweiflung", in der sich sein Mandant befunden habe. Als Hauptgrund für die Bluttat führte der Rechtsanwalt vermeintliche Erpressungen der erstochenen Ex-Frau des Täters ins Feld, sie habe die Unternehmungen in Form mehrerer Pachtverträge im Rahmen der Scheidung an sich reißen wollen. Der 41-Jährige bereue die Tat "zutiefst", es habe sich um "keinen geplanten Mord" gehandelt.

Die Ermittler konnten am Tatort ein Küchenmesser sicherstellen und als Tatwaffe identifizieren. Bereits im Vorfeld der Gewalttat war es laut Polizei zu gefährlichen Drohungen, beharrlichen Verfolgungen und einer schweren Körperverletzung durch den 41-Jährigen gekommen, woraufhin ein behördliches Betretungsverbot verhängt wurde. Auf Antrag der 30-Jährigen wurde Ende April durch die Justiz eine einstweilige Verfügung ausgesprochen.

Die Leiche der jungen Frau war am Freitag in einem der gemeinsam gepachteten Gasthöfe von Angehörigen gefunden worden. Nach einer intensiven Fahndung, an der auch das Sondereinsatzkommando COBRA beteiligt gewesen war, stellte sich der Täter telefonisch der Polizei, die ihn beim Wohnhaus seiner Eltern festnahm. Nach Abschluss der Erstermittlungen und der mehrstündigen Einvernahme, die bereits am Samstagabend begonnen hatte, wurde der 41-Jährige vorläufig in die Justizanstalt Salzburg eingeliefert.

(APA/Red.)

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