Quergeschrieben

Wie politische Korrektheit das Kulturklima dauerhaft verändert

Yung Hurn
Yung Hurn APA/GEORG HOCHMUTH
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Ohne den Wirbel um Rapper Yung Hurn bei Wiener Festwochen überzubewerten: Die Freiheit der Kunst wird gerade auf dem Altar politischer Korrektheit geopfert.

Und schon wieder wurde Kunst als Tatsachenbericht mit inkludierter Handlungsanleitung missverstanden. Diesmal sind es die Texte des Austro-Rappers Yung Hurn, dessen Künstlername wohl nicht zufällig so klingt wie die Bezeichnung von Sexarbeiterinnen im Wiener Dialekt. Gangsta-Rap ist musikalischer Kampfsport, Provokation, rotziges Imponiergehabe.

Also verteilt Yung Hurn über seine dadaistisch angehauchte Lieddichtkunst neben allerhand Drogenmetaphern auch ziemlich äußerst generös das Wort „Bitch“, was so viel bedeutet wie Zicke, Miststück, Schlampe und in der Zoologie auch Hündin oder Weibchen. Das B-Wort ist eines der gängigsten Stereotype im internationalen Rapperslang, Yung Hurn verwendet es gern in Kombination mit anderen, auch nicht gerade astreinen Schmuddelwörtern. Weshalb der Wiener Schmusechor einen gemeinsamen Auftritt bei der Eröffnung der Wiener Festwochen ziemlich kurzfristig vor dem Event auf dem Rathausplatz gecancelt hat.

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