„God Save the Queen“

Als der Punk die Königin beleidigte

 Der britische Künstler Jamie Reed, ein Anarchist und Situationist, schuf das Motiv für das Cover. Die typische Punk- Schrift – mit wie für einen Erpresserbrief aus Zeitungspapier geschnittenen Buchstaben – hat er erfunden.
Der britische Künstler Jamie Reed, ein Anarchist und Situationist, schuf das Motiv für das Cover. Die typische Punk- Schrift – mit wie für einen Erpresserbrief aus Zeitungspapier geschnittenen Buchstaben – hat er erfunden. ⫻ 1977 Brian Cooke
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Wenige Zeilen des Pop sind so falsch verstanden worden wie das „No future“ aus „God Save the Queen“ der Sex Pistols. Das 45-Jahr-Jubiläum des Punkklassikers fällt mit dem royalen „Platinum Jubilee“ zusammen. Kein Wunder.

Natürlich sind sie einander nicht begegnet, 1977, in dem Jahr, das für beide so wichtig war. Aber sie haben gemeinsam Popgeschichte geschrieben – er aktiv, sie passiv. Die Rede ist von Elizabeth Alexandra Mary Windsor, geboren am 21. April 1926 in Mayfair, London, bekannt als Elizabeth II., und John Joseph Lydon, geboren am 31. Jänner 1956 in London, bekannt als Johnny Rotten. „She ain't no human being“, gellte er, doch das war sie, und ein gefeiertes dazu.

Als am 27. Mai 1977 die Single „God Save the Queen“ der Sex Pistols in die Plattengeschäfte kam – die es damals noch in großer Zahl gab –, waren die Souvenirshops nebenan voller Teller, Teetassen und Zierkissen mit den Worten „Silver Jubilee“ und dem Gesicht Elizabeths, noch straff und meist streng. Dieses Gesicht zierte auch das Cover, allerdings ohne Ausdruck: Augen und Mund waren vom Song- bzw. Bandnamen verdeckt.

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