Erstmals seit zwei Jahren im Exil hat der in Ungnade gefallene Altkönig Juan Carlos seine Heimat besucht. Zuerst ging der 84-Jährige segeln, dann traf er seinen Sohn, König Felipe.
Keine Spur von Reue, keine Spur von Bescheidenheit. Stattdessen ein pompöser fünftägiger Besuch aus dem arabischen Exil in der Heimat. Ein Besuch, mit dem Spaniens Skandalkönig Juan Carlos klarmachte, dass er sich nicht vor der Öffentlichkeit verstecken werde. Und dass er wegen seiner früheren fragwürdigen Finanzgeschäfte in seiner Zeit als königliches Staatsoberhaupt keinerlei Gewissensbisse hat.
Als ihn eine spanische Reporterin vor laufender Kamera fragte, ob er daran denke, eine Erklärung zu seinen Fehltritten abzugeben, antwortete Juan Carlos aus dem offenen Autofenster heraus: „Eine Erklärung? Wozu?“ Dann geht das Autofenster hoch. Man hört aber noch, wie Ihre Majestät in heiteres Lachen ausbricht. Ein Humor, der von vielen Spaniern als beschämend empfunden wurde.