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Neue Gefahr für Lieferketten? Tausende Lkw-Fahrer in Südkorea streiken

(c) imago images/ZUMA Wire (Ryu Seung-Il via www.imago-images.de)
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Südkorea ist dank weltweit agierender Konzerne wie Samsung, Hyundai und Kia international stark vernetzt. Die globalen Lieferketten sind nach wochenlangen Lockdowns in chinesischen Städten ohnehin angespannt.

Ein Streik von Tausenden südkoreanischen Lkw-Fahrern birgt ein neues Risiko für die weltweit ohnehin unter Druck stehenden Lieferketten. Die Fahrer legten am Donnerstag bereits den dritten Tag in Folge ihre Arbeit nieder. Dadurch wurden Transporte aus Häfen und Containerlagern unterbrochen.

Südkorea ist dank weltweit agierender Konzerne wie Samsung, Hyundai und Kia international stark vernetzt. Die globalen Lieferketten sind nach wochenlangen Lockdowns in chinesischen Städten ohnehin angespannt.

Etwa 30 Prozent der Fahrer-Gewerkschaft beteiligten sich an dem Streik, was dem Verkehrsministerium zufolge etwa 7200 Beschäftigten entspreche. Sie fordern angesichts der stark gestiegenen Kraftstoffpreise höhere Löhne. Präsident Yoon Seok Yeol warnte die Streikenden vor Gewalt. "Unter keinen Umständen wird die Öffentlichkeit Handlungen akzeptieren, die gegen das Gesetz verstoßen und zu Gewalt führen", sagte Yoon. Die Regierung versuche, die Situation durch Dialog zu lösen.

Streik "extrem egoistisch"

Der Verband der südkoreanischen Automobilindustrie bezeichnete den Streik als extrem egoistisch. Die Branche, die ohnehin unter dem weltweiten Mangel an Mikrochips leide, werde dadurch weiter unter Druck gesetzt. Beim Autobauer Hyundai Motor kam es bereits zu Produktionsunterbrechungen in den Werken in Ulsan. Dort hatten sich Lkw-Fahrer geweigert, Bauteile an die Hyundai-Werke zu liefern, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Auch der Reifenhersteller Hankook Tire & Technology meldete Probleme, ebenso der Stahlkonzern Posco.

"Angesichts der in die Höhe schießenden Kraftstoffpreise und der Tatsache, dass die Regierung nicht genug unternimmt, um unseren Lebensunterhalt zu sichern, wächst unsere Frustration immer weiter", sagte der leitende Funktionär der Lkw-Gewerkschaft, Kim Jae Kwang, der Nachrichtenagentur Reuters.

"Und selbst ohne Streiks sind viele Lkw-Fahrer, die Geld verlieren, bereits in einer Situation, in der sie ihre Arbeit einstellen müssen."

(APA)

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