Kehrtwende

Japan will wieder auf Atomkraft setzen

In Japan sollen stillgelegte Atommeiler wieder in Betrieb gehen.
In Japan sollen stillgelegte Atommeiler wieder in Betrieb gehen.(c) AFP via Getty Images (JIJI PRESS)
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Im Japan nach der Atomkatastrophe von Fukushima war Kernkraft unbeliebt – bis zum Beginn des Ukraine-Kriegs. Gestiegene Energiepreise veranlassen die Rückkehr abgeschalteter Atommeiler ins Netz.

Tokio. Wenn Fumio Kishida dieser Tage vor die Mikrofone tritt, spricht er mit bemerkenswerter Ruhe von einem Thema, das kurz zuvor noch für große Aufregung gesorgt hätte. „Mit der Priorität auf Sicherheit werden wir konkrete Schritte zur Wiederinbetriebnahme der Reaktoren machen“, verkündete der japanische Premierminister Ende Mai. Und wenn er seitdem seine Pläne erklärt, wirkt er nicht wie jemand, der sich vor dem Volkszorn fürchtet. Kishida ist überzeugt, das Richtige zu tun.

Dabei geht es um die in Japan wohl kontroverseste Frage des vergangenen Jahrzehnts, die schon Regierungen gestürzt und Millionen Demonstranten oder Unterschriften mobilisiert hat: die Nutzung von Atomkraft. Seit der Havarie des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi nach einem Erdbeben und Tsunami am 11. März 2011, wodurch Hunderttausende ihr Zuhause verloren und einige Ortschaften bis heute evakuiert bleiben, ist stets eine Mehrheit in Japan gegen die weitere Nutzung der Atomkraft gewesen.

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