Das moderne Baku wächst rasant. Im Hintergrund: die Baustelle beim gewaltigen Glasbogen des Crescent Hotels.
Reise

Baku, Ölstadt im Bauboom

Futuristische Bauten, Feuertempel und Schlammvulkane: das Öl-Land am Kaspischen Meer auf der touristischen Zielgeraden.

Dunkelrote Ladas und blassblaue Wolgas mischen sich noch immer unter die Porsche-SUVs und Kamaz-Armeelaster auf den mehrspurigen Autobahnen vom Flughafen Heydar Aliyev nach Baku. Vorbei am neuen Olympiastadion bei Koroglu, das aussieht wie die Allianz-Arena in München, vorbei am Heydar Aliyev Center, einem mutigen architektonischen Traum in Weiß: ein Ausstellungsgelände auf hunderttausend Quadratmetern, 2012 eröffnet zu Ehren des 2003 verstorbenen Politbüromitglieds und autokratischen Langzeitpräsidenten.

Seither ist sein Sohn, Ilham, an der Macht, der Personenkult genauso gern mag, seiner Familie so manches imposante Denkmal hat setzen lassen und die Hauptstadt Baku (Bakı in der Landessprache Azeri) zur Weltstadt ausbauen will. Dazu gehören Autorennen wie der Große Preis von Aserbaidschan im Juni, am besten als City Circuit, mit gewaltigen Tribünen allüberall, wo ein Stehplatz am Renntag ab 130 Euro verfügbar ist: nicht ganz billig, etwa der Gegenwert von 120 Portionen Döner, 250 Flaschen Coke oder 650 Metro-Fahrten. Seit 2016 legt der sechs Kilometer lange Formel-1-Kurs die Innenstadt für Wochen lahm, wobei Sicherheit so groß geschrieben wird wie in den Ministerien im Dom Sowjet dahinter, das zu den 100 imposantesten Großbauten der Sowjet-Ära gezählt wird.

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