Leitartikel

Das Gasdilemma verschwindet nicht, wenn Österreich die Augen zumacht

Gas pipes are seen at Gas Connect Austria in Baumgarten
Gas pipes are seen at Gas Connect Austria in BaumgartenREUTERS
  • Drucken
  • Kommentieren

Putin dreht am Gashahn, und die Bundesregierung beschwichtigt. Wo bleiben der Notfallplan, der Energiespar-Appell und die Strategie für neue Gasquellen?

In historischen Ausnahmesituationen reicht ein skrupelloser Mann, um die Welt ins Verderben zu stürzen. Als hätte er mit seinem Überfall auf die Ukraine nicht schon genug Leid angerichtet, sitzt Wladimir Putin wie ein Master of Disaster an seinem Mischpult im Kreml und fährt eine globale Krise nach der anderen hoch. Seit Wochen lässt der russische Präsident die Getreideexporte in der Ukraine blockieren und beschwört damit Lebensmittelengpässe von Ägypten bis Pakistan herauf. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Hungersnöte ausbrechen. Im Südsudan musste das Welternährungsprogramm bereits Essensrationen für 1,7 Millionen Menschen streichen.

Die Flüchtlingskrise 2015 fing ähnlich an. Auch diesmal könnten sich wieder Hunderttausende Menschen in Richtung Europa in Bewegung setzen. Und Putin wird seine Freude damit haben. Ihm gefällt alles, was Europa destabilisiert. Mit Geld allein lässt sich das Problem nicht lösen.

Wo soll das benötigte Getreide herkommen, wenn Millionen Tonnen in der Ukraine festhängen? Ersatz kann nicht schnell genug angepflanzt werden. Und außerdem sind Düngemittel Mangelware. Denn auch bei diesem Produkt ist die Ukraine ein wichtiges Exportland. Und zur Herstellung braucht man ein Gut, das ebenfalls knapp und teuer ist: Gas.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.