Neuer Rekord

Deutsche Erzeugerpreise stiegen im Mai um 33,6 Prozent

Es ist der höchste Anstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung 1949. Erzeugerpreise gelten als Vorläufer für die Entwicklung der allgemeinen Inflation.

Die deutschen Hersteller haben ihre Preise infolge des Ukraine-Kriegs im Mai abermals in Rekordtempo erhöht. Die Erzeugerpreise stiegen um durchschnittlich 33,6 Prozent. "Dies war der höchste Anstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949", teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. "Damit verzeichneten die gewerblichen Erzeugerpreise seit Dezember 2021 jeden Monat neue Rekordanstiege."

Befragte Ökonomen waren von einem unveränderten Wert von 33,5 Prozent ausgegangen. Allein von April auf Mai ging es bei den Produzentenpreisen um 1,6 Prozent nach oben.

Diese gelten als Vorläufer für die Entwicklung der allgemeinen Inflation. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt - noch bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Aktuell ist die Inflationsrate mit 7,9 Prozent bereits so hoch wie seit dem Winter 1973/74 nicht mehr.

Lebensmittelpreise stiegen um 19,2 Prozent

Hauptverantwortlich für die starke Teuerung ist erneut Energie, die seit Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine am 24. Februar erheblich mehr kostet. Hier lagen die Erzeugerpreise um 87,1 Prozent höher als im Mai 2021. Erdgas verteuerte sich dabei um 148,1 Prozent. Kraftwerke zahlten für Erdgas um 241,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, Industrieabnehmer 210,7 Prozent und Wiederverkäufer um 168,3 Prozent mehr. Mineralölerzeugnisse kosteten um 55,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Leichtes Heizöl war dabei fast doppelt so teuer, während für Kraftstoffe um 49,4 Prozent mehr verlangt wurden.

Hohe Preissteigerungen gab es auch bei Vorleistungsgütern, vor allem bei Metallen, Dünge- und Futtermitteln sowie Industriegasen und Verpackungsmitteln aus Holz. Nahrungsmittel verteuerten sich um 19,2 Prozent. Besonders stark stiegen hier die Preise für Butter (+80,2 Prozent), nicht behandelte pflanzliche Öle (+68,4 Prozent), Rindfleisch (+42,9 Prozent), Kaffee (+33,6 Prozent) sowie Milch und Milcherzeugnisse (+24,1 Prozent).

(APA/DPA)

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