Kolonialgeschichte

Der Mordfall Lumumba und ein später Schritt zur Versöhnung

APA/AFP/Belga/NICOLAS MAETERLINC
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Belgien hat einen Zahn, die letzten sterblichen Überreste des 1961 getöteten Freiheitskämpfers Lumumba, an den Kongo zurückgegeben.

Ein Zahn, verpackt in einer Schachtel – das ist alles, was von Patrice Lumumba übrig geblieben ist. Die Schatulle liegt in einem Sarg, darüber die Flagge der Demokratischen Republik Kongo. Die Übergabe ist eine symbolische Geste. Doch für die Angehörigen des großen kongolesischen Unabhängigkeitskämpfers ist das viel, Jahrzehnte lang haben sie auf diesen Moment warten müssen. Nun hat Belgien, die einst für ihre Grausamkeit berüchtigte frühere Kolonialmacht des zentralafrikanischen Landes, ihnen die sterblichen Überreste überreicht, in einer Zeremonie im Palast von Belgiens König Philippe.

Verstümmelung von Kindern

Nach dem Besuch des Königs mit einer Delegation in der Demokratischen Republik Kongo vor zwei Wochen ist dies nun ein weiteres Zeichen der Versöhnung, das Belgien setzt. Die Verbrechen während der belgischen Kolonialzeit zwischen 1888 und 1908 sind als „Kongogräuel“ in die Geschichte eingegangen. Etwa zehn Millionen Kongolesen sollen der brutalen Herrschaft des damaligen belgischen Königs Leopold II. zum Opfer gefallen sein. Bilder von Kindern mit abgehackten Händen wurden zum Symbol der Grausamkeiten. Auch der Fall Lumumba hat die Beziehungen zwischen den Regierungen in Brüssel und Kinshasa über Jahrzehnte belastet.

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