Der größte Eisenbahnerstreik seit Jahrzehnten sorgt für Verkehrschaos im Vereinigten Königreich. Das Land macht sich auf einen heißen Sommer der Arbeitsdispute gefasst.
Tote Hose in der Waterloo Station. Im größten Bahnhof von London geht es normalerweise geschäftig zu und her, aber an diesem Dienstagmorgen sieht man nur vereinzelte Passagiere, die etwas ratlos in der Halle stehen. Die Angestellten vom Kundendienst drehen gemächlich ihre Runden, manche fixiert auf ihre Handys. Solche Szenen sieht man derzeit im ganzen Land: Der Schienenverkehr in Großbritannien ist mehr oder weniger zum Stillstand gekommen.
Es ist der größte Eisenbahnerstreik seit dreißig Jahren. Rund 40.000 Angestellte der Gewerkschaft Rail, Maritime and Transport Workers (RMT) haben die Arbeit niedergelegt, darunter Schaffner, Ingenieure und Stellwerker. Auch am Donnerstag und am Samstag werden sie in den Ausstand treten. Betroffen war auch der Betrieb der Londoner U-Bahn, die „Tube“ war am Dienstag nicht unterwegs.