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"Memoria": Es kracht in Tilda Swintons Kopf

Tilda Swinton in "Memoria".
Tilda Swinton in "Memoria".(c) Stadtkino
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Warum wird Tilda Swinton in Bogotá von einem rätselhaften „Wumms!“ heimgesucht? Nur wer ganz genau hinhört, erhält vom filmischen Faszinosum „Memoria“ eine Antwort.

Wie eine große Betonkugel, die in einen metallischen Schacht fällt, der von Meerwasser umgeben ist: So beschreibt die Botanikerin Jessica (Tilda Swinton) das seltsame Geräusch, von dem sie seit Tagen heimgesucht wird. Am Anfang des Films „Memoria“ bekommen wir es zu hören, und es klingt zunächst viel beunruhigender, als diese eigentümliche Deskription vermuten lässt – eher wie ein fester Fausthieb gegen eine abgesperrte Tür. Jedenfalls aber wie etwas, das aus einem tiefen Inneren unerbittlich nach außen drängt.

Im Kinosaal schreckt man unweigerlich auf, zumal der dumpfe Klang eine ostentative Stille zerreißt – wie ein Schockeffekt in einem Horrorfilm. Jessica richtet sich im Bett auf, streift müde auf der Suche nach der Lärmquelle durch die Wohnung. Vergeblich. Draußen, in der Hitze der Nacht von Bogotá, geht auf einem Parkplatz ein Autoalarm nach dem anderen an. Und verstummt.

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