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„Rechtsanwältinnen“ verpassen nötige Mehrheit

Rechtsanwältin Therese Frank
Rechtsanwältin Therese FrankAnastasiia Podlubna
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Antrag auf Nennung im Logo der Rechtsanwaltskammer Wien gescheitert.

„Die Wiener Rechtsanwälte – stark für Sie“: So präsentiert sich die Rechtsanwaltskammer Wien mit ihrem Logo auf ihrer Website. Aber wie steht es um die Rechtsanwältinnen? Sind sie etwa weniger stark?
Eine von ihnen, Therese Frank, wollte solchen Deutungen jegliche Grundlage entziehen: Auch Anwältinnen sollten ins Logo kommen. Bei der jüngsten Plenarversammlung mit Briefwahl verfehlte sie aber die nötige Mehrheit.

„Das Ergebnis lässt mich einigermaßen sprachlos zurück“, sagt Frank zur „Presse“. Ihr Antrag, die Geschäftsordnung zu ändern und um die Anordnung eines gegenderten Logos zu ergänzen, bekam zwar eine Mehrheit, aber nicht die erforderlichen zwei Drittel.

„Ergebnis zeigt, wie verstaubt der Berufsstand ist“

Frank war mit 261 statt 98 benötigter Unterstützungserklärungen angetreten. Die Mehrheit von 484 Pro- gegen 349 Kontra-Stimmen reichten nicht. Die junge Anwältin ist fassungslos über die starke Ablehnung: Dass 41 Prozent gegen diesen „Minischritt“ in Richtung Diversität seien, findet sie „wirklich wild“. Das Ergebnis zeige, wie „verstaubt“ der Stand sei.

955 der 3537 Rechtsanwältinnen und -anwälte in Wien (Stand Ende 2021) sind Frauen, das sind 27 Prozent. Die Kammer hat, ohne dazu gezwungen zu sein, beschlossen, ihr Logo zu modernisieren; wie es aussehen und lauten wird, ist nach Angaben von Anwaltskammer-Präsident Michael Enzinger noch völlig offen.

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