Roe v. Wade

Green Day-Sänger will wegen Abtreibungsurteil die US-Staatsbürgerschaft aufgeben

Billie Joe Armstrong kritisierte den Obersten Gerichtshof der USA scharf.
Billie Joe Armstrong kritisierte den Obersten Gerichtshof der USA scharf. (c) Getty Images (Kevin Winter)
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Bei einem Konzert in London empörte sich Billie Joe Armstrong über das gekippte Recht auf Abtreibung in den USA. Er wolle kein US-Bürger mehr sein. Auch andere Prominente verurteilten die Entscheidung öffentlich.

„Fuck America“, sagt Billie Joe Armstrong, der Sänger der Band Green Day, bei einem Auftritt im Londoner Stadion am vergangenen Freitag. Es war der Tag, an dem Roe v. Wade in den USA vom Obersten Gerichtshof gekippt wurde. „Ich verzichte auf meine Staatsbürgerschaft“, so der Musiker weiter. „Es gibt einfach zu viel Dummheit auf der Welt, um in dieses erbärmliche Scheißland zurückzukehren. Ich komme lieber hierher, verdammt nochmal!“ Die britischen Fans jubelten. Witze mache er damit keine, stellte er klar. „Ihr werdet in den nächsten Tagen eine Menge von mir zu sehen bekommen.“ 

Bei seinem Auftritt am Samstagabend in Huddersfield, England, setzte Armstrong seine mit Schimpfwörtern gespickte Rede weiter fort. „Fuck the Supreme Court of America“, rief der Sänger ins Mikro, bevor er den Song „American Idiot“ zum Besten gab. Die Richterinnen und Richter, die für die Aufhebung des Urteils Roe v. Wade verantwortlich sind, bezeichnete er der Daily Mail zufolge als „Arschlöcher“.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der 50-Jährige politisch äußert. Vor etwa zwei Jahren hatte er etwa den ehemaligen Präsidenten Donald Trump scharf kritisiert, weil er sich weigerte, den Wahlsieg seines Konkurrenten Joe Biden anzuerkennen.

Eine lange Liste

Armstrong reiht sich mit seinen Aussagen in eine lange Liste von Berühmtheiten ein, die erklärt haben, sie würden die USA wegen politischer Differenzen verlassen. Whoopi Goldberg und Miley Cyrus haben etwa beide versprochen, das Land zu verlassen, sollte Trump Präsident werden. Umgesetzt haben sie das letzten Endes nicht.

Und auch zum gekippten Abtreibungsrecht äußerten sich einige Prominente - mehrheitlich negativ. Phoebe Bridgers, Billie Eilish und Olivia Rodrigo - die alle an diesem Wochenende in Glastonbury auftraten - verurteilten alle drei die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs während ihrer Auftritte. Rodrigo widmete ein Cover von Lily Allens „Fuck You“ speziell den verantwortlichen Richterinnen und Richtern. Begleitet wurde sie dabei von niemandem Geringeres als der britischen Sängerin Allen selbst. „We hate you!“, fügte Rodrigo hinzu. Billie Eilish widmete ihren Song „Your Power“ den von dem Urteil Betroffenen, Phoebe Bridgers stimmte direkt einen Anti-Supreme-Court-Song an. 

Auch ist Armstrong nicht der einzige US-Künstler, der mit dem Gedanken spielt, Amerika für Großbritannien zu verlassen. „Ehrlich gesagt denke ich darüber nach, nie wieder nach Amerika zurückzukehren“, sagte die Musikerin Kacey Musgraves dem Publikum in Glastonbury. „Es ist eine beängstigende Zeit, Amerikanerin zu sein.“ 

(evdin)

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