Interview

Philippe Aghion: „Soziale Mobilität ist wichtig für schöpferische Zerstörung“ 

Philippe Aghion greift Joseph Schumpeters Konzept der schöpferischen Zerstörung auf.
Philippe Aghion greift Joseph Schumpeters Konzept der schöpferischen Zerstörung auf. (c) AFP/Eric Piermont
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Die USA sind innovativ, Dänemark hat ein gutes Sozialsystem. Eine Kombination aus beidem sollte man anstreben, sagt der französische Wirtschaftswissenschaftler Philippe Aghion. Über kluge Wettbewerbspolitik.

Wir haben seit dem Ausbruch der Pandemie das Gegenteil von schöpferischer Zerstörung gesehen, Regierungen haben vor allem in Europa alles darangesetzt, Betriebe in der Krise zu retten. War das richtig?

Philippe Aghion: Es war notwendig zu helfen und Haushalte, die Nachfrage und Lieferketten zu schützen. Es war notwendig sicherzustellen, dass Unternehmen nach der Pandemie ihre Tätigkeit wieder aufnehmen können. Die Pandemie ist noch nicht vorbei, aber wir haben jetzt Impfungen, und das Schlimmste ist weitestgehend hinter uns. Deshalb sollten wir dafür sorgen, dass die kreative Zerstörung wieder zurückkommt. Es ist gut, die Wirtschaft gegen große Schocks zu schützen. Aber zu viel Protektion verhindert kreative Zerstörung und damit Innovation.

Warum ist kreative Zerstörung wichtig?

Sie ist eine Quelle von Wachstum. Sie bringt neue Technologien, neue Produkte, neue Lösungsansätze. Es ist gut, altes Blut mit neuem Blut zu ersetzen. Aber es braucht natürlich auch Sozialsysteme, die die schöpferische Zerstörung begleiten, also Arbeitslosenversicherung und einen Wohlfahrtsstaat.

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