Ukrainerinnen

Eine Familie in der Fußballwelt: Wieder vereinte Pionierinnen

Unparteiische Aushängeschilder: Schiedsrichterin Kateryna Monsul (rechts) und Assistentin Maryna Striletska.
Unparteiische Aushängeschilder: Schiedsrichterin Kateryna Monsul (rechts) und Assistentin Maryna Striletska.(c) Getty Images (David Ramos)
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Kateryna Monsul und Maryna Striletska flüchteten vor dem Krieg aus der Ukraine. Nun führt die EM Schiedsrichterin und Assistentin zusammen.

Die Bedeutung des Fußballs als Zerstreuung und Ablenkung in schwierigen Zeiten haben Kateryna Monsul und Maryna Striletska unfreiwillig neu kennenlernen müssen. Seit Russland in ihre ukrainische Heimat einmarschiert ist, sind die Ängste um Familie, Freunde und Land anhaltend groß, doch der frühere Lebensmittelpunkt bietet der Schiedsrichterin und ihrer Assistentin nun zumindest kurzzeitig mentale Auszeiten. „Wir sind ein kleines Team, eine kleine Familie, wie Schwestern“, sagte Striletska der „BBC". „Seit Kriegsbeginn sehe ich nun die Schiedsrichterwelt als große Familie. Ich fühle mich zugehörig, und die Leute wollen helfen.“

Mit eigenen Augen sah Striletska, wie die russischen Panzer durch ihren Heimatort, 30 km entfernt von der russischen Grenze, rollten, bestürzt verfolgte sie fortan die Nachrichten. Mitte März entschloss sich die 38-Jährige schließlich zur Flucht. Mit der elfjährigen Tochter, einer Freundin und deren zwei Kindern fuhr sie im Auto in die Schweiz zu ihrer Schwester. Vier Tage waren sie unterwegs, versteckten sich, schliefen auf dem Boden einer Kirche, und warteten 17 Stunden an der Grenze. Ihr Mann Sergij blieb zurück. „Er verteidigt unser Zuhause, denn für uns ist es schon das zweite Mal.“ 2014 verließ Striletksa nach der russischen Intervention Luhansk, ihre Eltern sah sie vor deren Tod nicht mehr wieder.

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