Brüssel verkalkuliert sich bei der EU-Ukrainehilfe

Von neun versprochenen Milliarden Euro, um Kiews Bankrott abzuwenden, bleibt nur eine Milliarde. Denn man schätzte in Brüssel das Ausfallsrisiko dieser Kredite viel zu niedrig ein: statt erwarteten 810 Millionen Euro sind nun Haftungen über 6,3 Milliarden Euro nötig.

Am 24. Mai, vor versammelter globaler Elite beim Weltwirtschaftsforum in Davos, strotzte Ursula von der Leyen vor Zuversicht: „Wir werden alles tun, was wir können, um den Ukrainern zum Sieg zu helfen“, sprach die Präsidentin der Europäischen Kommission. „Wir haben mehr als zehn Milliarden Euro an makrofinanzieller Hilfe vorgeschlagen, das größte Paket dieser Art, das jemals von der EU für einen Drittstaat entworfen worden ist.“

Doch was von der Leyen damals nicht wusste, oder nicht wissen wollte: diese Zahlen waren das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben standen. Ihr Kabinett hatte sich nämlich gleich zweimal verkalkuliert.
Erstens mit der Annahme, dass jene neun frischen Milliarden Euro, die zu den bereits beschlossenen 1,2 Milliarden Euro kommen sollten, ebenfalls nur mit einer Garantie von neun Prozent der Gesamtsumme gegen Zahlungsausfall besichert werden müssten.

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