"Sehr wahrscheinlich" Selbstporträt von van Gogh entdeckt

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BRITAIN-SCOTLAND-NETHERLANDS-ART-VANGOGH(c) APA/AFP/National Galleries of Sc (NEIL HANNA)
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Auf der Rückseite von "Kopf einer Bäuerin mit weißer Haube“ fanden Forscher ein Männerporträt, das Vincent van Gogh selbst zeigen dürfte. Eine Trennung vom Originalbild ist grundsätzlich möglich.

Durch Zufall wurde in einem Bild von Vincent van Gogh ein zweites entdeckt: Die Schottische Nationalgalerie hat das Gemälde "Kopf einer Bäuerin mit weißer Haube" (1885) als Vorbereitung für eine Ausstellung mit Röntgenstrahlen untersuchen lassen - und auf der Rückseite der Leinwand fand man das Antlitz eines Mannes. Dabei dürfte es sich "sehr wahrscheinlich“ um ein Selbstporträt des Malers handeln, teilte das Museum am Donnerstag mit.

Das Selbstporträt befinde sich auf der Rückseite der Leinwand und zeigt einen bärtigen Mann mit Halstuch und Hut. Es sei mit mehreren Schichten Leim und Pappe überklebt gewesen, die vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts wegen einer Ausstellung angebracht wurden. Es sei bekannt, dass VanGogh oft die Rückseite von Gemälden nutzte, um Geld zu sparen.

Van Gogh noch mit beiden Ohren

Das linke Ohr, das sich der Maler 1888 abschnitt, ist deutlich zu sehen. Die Zeichnung muss also vorher entstanden sein. Vermutlich handle es sich um ein frühes Werk und einen der ersten Versuche eines Selbstgemäldes. Die Galerie will Besuchern nun mithilfe einer speziell angefertigten Lichtbox einen Blick auf die Skizze ermöglichen.

Kuratorin Frances Fowle zeigte sich begeistert. "Solche Momente sind unheimlich selten", sagte sie. "Wir haben ein unbekanntes Werk von Vincent vanGogh entdeckt, einem der wichtigsten und bekanntesten Künstler der Welt." Dies sei ein unvorstellbares Geschenk für Schottland.

Experten schließen nicht aus, dass die Werke getrennt werden können. Allerdings stelle vor allem das Entfernen von Leim und Pappe eine Herausforderung dar, um das Gemälde auf der anderen Seite nicht zu beschädigen.

(APA/dpa)

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