Hitzewarnung

Hitze und Waldbrände - Keine Atempause von Spanien bis Griechenland

Die extremen Temperaturen führten bereits zu Hunderten Hitzetoten in Portugal, in Spanien wurde eine Hitzewarnung ausgegeben und

Einsatzkräfte in mehreren Ländern Südeuropas haben am Sonntag bei anhaltender Hitze und Trockenheit ihren Kampf gegen ausgedehnte Waldbrände fortgesetzt. Diese haben sich in Spanien, Griechenland und Frankreich über Tausende von Hektar Land ausgebreitet. Erneut wurden Tausende von Menschen bei Temperaturen von örtlich über 40 Grad in Sicherheit gebracht.

In Spanien warfen Hubschrauber Wasser auf die Flammen ab, während sengende Hitze und oft bergiges Gelände den Feuerwehrleuten die Arbeit erschwerten. Die nationale Wetterbehörde Aemet gab für Sonntag eine Hitzewarnung heraus und sagte Höchstwerte von 42 Grad in Aragon, Navarra und La Rioja im Norden voraus. Die Behörde erklärte, die Hitzewelle werde zwar am Montag enden. Die Temperaturen blieben aber "ungewöhnlich hoch".

45,7 Grad in Spanien

Spanien erlebt seit fast einer Woche eine Hitzewelle mit Höchstwerten von 45,7 Grad. In der Provinz Malaga wüteten bis in die Nacht auf Sonntag hinein Waldbrände, von denen auch Einwohner in der Nähe des bei Touristen beliebten Ortes Mijas betroffen waren.

In Portugal, wo die Temperaturen am Wochenende gesunken sind, gab es nach Angaben der Behörden am Sonntag zwei Waldbrände im Norden. Das portugiesische Gesundheitsministerium hatte am Samstagabend mitgeteilt, dass in den vergangenen sieben Tagen 659 Menschen an den Folgen der Hitzewelle gestorben seien, die meisten von ihnen ältere Menschen. Am Donnerstag hatten die Temperaturen in mehreren Regionen 40 Grad Celsius und an einer Wetterstation im zentralen Bezirk Vizeu 47 Grad Celsius überschritten.

Hitzewarnung in Frankreich

Angesichts der erwarteten Hitze sind Menschen im Westen Frankreichs zu absoluter Vorsicht aufgerufen worden. Der Wetterdienst Météo France verhängte am Sonntagnachmittag für fast die komplette französische Atlantikküste und weitere westliche Gebiete die höchste Warnstufe Rot. Lediglich der südlichste Zipfel der Küstenlinie mit dem Département Pyrénées-Atlantiques erhielt die Warnstufe Orange. Diese zweithöchste Warnstufe gilt insgesamt in 51 französischen Départements.

Die Warnungen gelten für 24 Stunden und werden am frühen Morgen und am Nachmittag aktualisiert. Am Sonntag sollten im Südwesten des Landes noch verbreitet Temperaturen von 37 bis 40 Grad Celsius erreicht werden. Die Hitze breite sich Richtung Norden aus, hieß es.

Den Höhepunkt der Hitzeperiode soll es im Westen Frankreichs dann am Montag geben. Die Temperaturen dürften hier häufig auf 40 Grad Celsius oder mehr klettern. Ziemlich sicher werden historische Temperaturrekorde gebrochen. Auch im Osten sollte es laut dem Wetterdienst dann heißer werden. Am Dienstag werden dann in diesem Landesteil Temperaturen bis 40 Grad erwartet, während der Westen langsam abkühlen dürfte.

Waldbrände in Italien

In Italien haben die Feuerwehren am Sonntag an mehreren Orten im Land Brände bekämpft. Auf Sizilien rückten die Einsatzkräfte nahe Palermo erneut zu einem Feuer in Montelepre aus. Medienberichten zufolge unterstützen zwei Löschflugzeuge und ein Hubschrauber die Helfer am Boden. Bei drei zeitgleichen Feuern an verschiedenen Orten sei man sicher, dass es sich nicht um Selbstentzündung gehandelt habe, erklärte der dortige Bürgermeister. Italien erlebt landesweit seit Wochen eine extreme Dürre, die die Flammen begünstigt. In vielen Landesteilen herrscht erhöhte Waldbrandgefahr.

Südlich der Stadt L'Aquila in den Abruzzen unterstützte ein Löschflieger aus Rom drei Feuerwehreinheiten am Boden, die dort gegen einen Waldbrand kämpften. Nahe Florenz rückten die Rettungskräfte in der Kommune Vinci ebenfalls zu einem Flächenbrand aus, der laut Medienberichten auch ein Wohnhaus bedrohte. Nach dem Großbrand in einer Wander- und Skigegend östlich von Trient im norditalienischen Trentino brannten dort laut Feuerwehr am Sonntag lediglich noch kleine Flammenherde. Auch dort löschte ein Flugzeug aus der Luft mit.

In Bibione ist nach dem ausgedehnten Wald- und Buschbrand am Strand des norditalienischen Adria-Badeortes die Lage wieder unter Kontrolle. Zahlreiche Touristen hätten sich am Samstag bei den Behörden aus Sorge gemeldet, wegen der Brände dort ihren Urlaub nicht verbringen zu können, berichteten Medien. Touristische Einrichtungen seien aber nicht von den Flammen betroffen gewesen. Lediglich die Fähre nach Lignano ist derzeit nicht in Betrieb, weil die Feuer einen Steg stellenweise zerstörten und Urlauber deshalb nicht mehr auf das Boot kämen.

119 Waldbrände in Griechenland 

In Griechenland waren am Sonntag mehr als 150 Feuerwehrleute damit beschäftigt, einen Brand zu bekämpfen, der seit Freitag bei Rethymno auf der Insel Kreta Wald und landwirtschaftliche Flächen in Brand gesetzt hatte. Die Flammen wurden durch starke Winde angefacht. Die örtliche Feuerwehr erklärte inzwischen, der Brand sei teilweise eingedämmt worden.

Die griechische Feuerwehr schätzt das Risiko für Waldbrände in vielen Teilen Griechenlands weiterhin als "sehr hoch" ein. Am Montag seien vor allem die Region Attika mit der Hauptstadt Athen sowie die Inseln Euböa, Kreta, Lesbos und Samos und der Nordosten der Halbinsel Peloponnes betroffen, twitterte die Feuerwehr am Sonntag. Von Samstag auf Sonntag wurden in Griechenland 119 Waldbrände registriert. Die meisten Brände werden recht schnell gelöscht, manche wachsen sich jedoch zu Großbränden aus.

(APA/DPA)

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