Schwertransport

Praterwal "fliegt" ins Wien Museum

APA/FLORIAN WIESER
  • Drucken

Der frisch restaurierte Praterwal wurde schon jetzt während des Umbaus ins Museumsgebäude am Karlsplatz gehoben.

Man konnte ihn, auch wenn er für den Transport sicher verpackt wurde, unschwer übersehen und eindeutig erkennen: Der zehn Meter lange sogenannte Praterwal ist am Dienstag per Schwertransporter aus Himberg ins Wien-Museum am Karlsplatz gebracht worden. Ein Kran hob den rund 1,7 Tonnen schweren Wal ins Museum, das bekanntlich gerade um- und ausgebaut wird.

Der frühe Einzug des (vermutlich allergrößten) künftigen Exponats des Wien-Museums ist schon jetzt notwendig geworden. Denn ist der Umbau einmal abgeschlossen (planmäßig soll dies im kommenden Jahr sein), würde man die riesige Walskulptur nicht mehr ins Museum bringen.In den vergangenen Jahren ist der „Praterwal" im Depot des Wien-Museums im niederösterreichischen Himberg restauriert worden. Von den 1950er-Jahren bis ins Jahr 2013 war der Wal, seinerzeit von der damals jungen Angewandten-Absolventin Maria Benke entworfen, eine Art (zweites) Wahrzeichen des Praters. Er trohnte jahrzehntelang über dem „Gasthaus zum Walfisch“. Die Konstruktion aus Holz und Kupferblech hatte dabei durchaus auch technische Finessen: So leuchteten die Augen im Dunkeln blau, ab und zu blies der Wal auch eine Wasserfontäne in die Luft.

Donnerbrunnen und Südbahnhof

Als das Gasthaus zum Walfisch – das bereits in einem Prater-Plan aus dem Jahr 1782 vermerkt war, im Zweiten Weltkrieg abbrannte und in den 1950ern wieder aufgebaut wurde – schließlich im Jahr 2013 abgerissen wurde, rettete die Abbruchfirma die Walskulptur und lagerte sie auf dem Firmengelände. Dort wurde sie Jahre später von Praterunternehmern wiederentdeckt – und schließlich dem Wien-Museum geschenkt. Das aber hatte bisher in den bekanntermaßen beengten Verhältnissen am Karlsplatz keinen Platz für eine derart große Skulptur (und durch die Tür gepasst hätte sie ohnehin nicht).

Nach dem Umbau aber wird der Praterwal die Besucher wohl ziemlich unübersehbar in der neuen Halle empfangen: Gemeinsam mit den Originalfiguren des Donnerbrunnens, der Galakutsche des Bürgermeisters oder auch dem alten „Südbahnhof“-Schriftzug. All diese Exponate (und viele weitere) werden freilich erst im Sommer 2023 ins Museum kommen, wenn der Umbau weitgehend abgeschlossen ist.

Übrigens: Auch als der Praterwal in den 1950ern über die Ringstraße und an der Karlskirche vorbei in den Prater transportiert wurde, war das Interesse groß: Die Brauerei Gösser, die das Gasthaus zum Walfisch belieferte, filmte die Reise des Wals für einen Werbefilm mit.

(mpm)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.