Untersuchungsausschuss

Vorerst letzte Anhörung will "Untätigkeit" Trumps zeigen

Donald Trump soll sich geweigert haben, zu handeln, während das Kapitol gestürmt wurde.
Donald Trump soll sich geweigert haben, zu handeln, während das Kapitol gestürmt wurde.(c) 2020 Getty Images
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Donald Trump forderte erst 187 Minuten nach seiner Aufwiegelungsrede seine gewalttätigen Anhänger zum Nachhausegehen auf.

In seiner voraussichtlich letzten öffentlichen Anhörung vor der Sommerpause will der Untersuchungsausschuss zur Kapitol-Attacke die Ereignisse im Weißen Haus am 6. Jänner 2021 beleuchten. Bei der Anhörung am Donnerstagabend (Ortszeit) zur besten Sendezeit (Freitagnacht 2.00 Uhr MESZ) wird es vor allem um die Zeit nach einer Rede des damaligen US-Präsidenten Donald Trumps an diesem Tag gehen, bei der dieser seine Anhänger erneut aufgewiegelt hatte.

Erst 187 Minuten später habe Trump in einer Videobotschaft seine Anhänger aufgefordert, nach Hause zu gehen, sagte ein Mitarbeiter des Ausschusses. "In dieser Zeit weigerte sich Präsident Trump zu handeln, (...) als ein gewalttätiger Mob das Kapitol stürmte", sagte er weiter. "Wir werden die Menschen daran erinnern, dass es diese Untätigkeit im Weißen Haus gab."

Sorge um Zeugen

In Medienberichten hieß es, dass sowohl eine ehemalige Mitarbeiterin des Weißen Hauses als auch ein ehemaliger Mitarbeiter des Nationalen Sicherheitsrats als Zeugen befragt würden. Man sei "zunehmend besorgt darüber, dass Zeugen Zielscheibe von Schikanen, Mobbing und Einschüchterung werden könnten", betonte der Mitarbeiter. Deshalb veröffentliche man vorher keine Namen.

Anhänger Trumps hatten am 6. Jänner 2021 den Parlamentssitz in Washington erstürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Wahlsieg von Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden formal zu bestätigen. Der Ausschuss untersucht die Hintergründe der Ereignisse. Nach der Sommerpause soll es weitere Sitzungen geben.

(APA)

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