Betrug

RTR warnt vor "Austrian Police Department"-Anrufen und "Robocalls"

Mehr als 3800 Beschwerden verzeichnete die RTR im Juli und warnt vor Anrufen durch ein „Austrian Police Department“.

Ping-Calls, „Wein-Umfragen“, angebliche „Microsoft-Support-Mitarbeiter“ - die Methoden, um am Telefon betrogen zu werden, nehmen immer mehr zu. Aktuell versuchen Betrüger mit „Austrian Police Department“-Anrufen an sensible Daten zu kommen. Allein am vergangenen Wochenende hat die RTR-Meldestelle für Rufnummernmissbrauch über 500 Beschwerden zu sogenannten Robocalls erhalten. "Einfach auflegen" lautet der einzige Tipp in so einem Fall.

"Bei diesen Robocalls meldet sich anfangs eine Tonbandstimme mit der Aufforderung, eine bestimmte Taste zu drücken", schildert Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Fachbereich Telekommunikation und Post, das Eingangsszenario. Nach Tastendruck melden sich dann besagte Kriminelle, geben sich als Polizeibeamte aus und berichten von verdächtigen Aktivitäten im Kontext mit dem Bankkonto des potenziellen Opfers. "Während des Telefonats fällt auch oft der Ausdruck 'identity card'. In weiterer Folge versuchen die Kriminellen an persönliche Daten, wie Adressen oder Bankverbindungen, heranzukommen oder warten sogar mit gefälschten Haftbefehlen auf", sagte Steinmaurer zu den aktuellen Maschen.

Gemeldet wurden der RTR etwa Aufforderungen zu Überweisungen auf Bankkonten, zum Kauf von Online-Gutscheinen oder zur Installation von Schadsoftware. Oft wird mit vermeintlich österreichischen Telefonnummern angerufen, was das Vorab-Erkennen verunmöglicht. "Das beste Mittel bei derartigen Anrufen ist einfach aufzulegen. Etwas anderes kann man eigentlich nicht tun, da die Betrüger und Betrügerinnen zumeist im Ausland sitzen und eine Verfolgbarkeit kaum möglich ist", informiert Steinmaurer und ergänzt, "dass vermeintliche Vertreter und Vertreterinnen der österreichischen Exekutive über englische Tonbandansagen einen Kontakt herstellen, ist unüblich und daher ein erstes Indiz, dass da etwas faul ist."

Vom 1. bis 25. Juli verzeichnete die Meldestelle für Rufnummernmissbrauch insgesamt 3860 Beschwerden. 662 Beschwerden entfielen auf Pinganrufe (jene, die versuchen einen Rückruf ins Ausland zu erzwingen, der dann mit extrem hohen Kosten verbunden ist), 2500 auf Anrufe vom "Austrian Police Department" und 523 auf sonstige belästigende Anrufe. Im Juli 2021 wurden lediglich 2734 Beschwerden registriert. Rufnummernbereiche, die missbräuchlich verwendet werden, werden unter rufnummernmissbrauch.at gelistet. "Dort finden Sie auch ein Formular, mit dem Sie uns verdächtige Nummern melden können. Damit können wir rechtzeitig Betrugs-Wellen erkennen und die Bevölkerung informieren", rät der RTR-Geschäftsführer.

(APA/bagre)

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