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Murenabgänge nach Unwettern

Donnerstagabend gab es nach starken Gewittern in Tirol und Salzburg mehrere Vermurungen und Überflutungen. Es wurde niemand verletzt.

Salzburg/Tirol. Starker Regen und Gewitter haben Donnerstagabend in Tirol und Salzburg zu Straßensperren, Murenabgängen sowie Überflutungen geführt. Mehrere Häuser wurden beschädigt. Verletzt wurde niemand.

Die größten Schäden sind im Ortsteil Grubing in Hollersbach, Salzburg, entstanden, wo eine große Mure abgegangen ist. „Gestern Abend waren noch 15 landwirtschaftliche Gebäude nicht erreichbar“, erklärte Bezirksfeuerwehrkommandant Klaus Portenkirchner am Freitag. Mit Baggern sei bereits begonnen worden, das Geröll von den Straßen zu entfernen.

Die Feuerwehr löste Freitagmorgen Bezirksalarm aus. „Vier Katastrophenzüge vom Pinzgau sind im Einsatz“, sagte Portenkirchner. Rund 500 Feuerwehrleute aus dem ganzen Bezirk werden sich an den Aufräumarbeiten beteiligen. Da ab Freitagnachmittag lokale Gewitter und weitere starke Niederschläge im Pinzgau nicht ausgeschlossen werden konnten, wurden vier Häuser im Hollersbacher Ortsteil Grubing vorsorglich evakuiert, informierte das Land Salzburg in einer Aussendung. „Zehn bis 15 Personen sind von der Evakuierung betroffen“, erklärte der Pinzgauer Katastrophenschutzreferent Manfred Höger.

Sie wurden vorübergehend bei Nachbarn oder Verwandten untergebracht – die Bewohner anderer Häuser ersucht, in den oberen Stockwerken zu bleiben. Zudem mussten 14 Personen, die sich auf Almhütten im Trattenbachtal in Neukirchen aufhielten, mit einem Hubschrauber ausgeflogen werden, weil durch das Unwetter die Wege zu den Hütten zerstört wurden.

Straßensperren als Folge

Die Pass-Thurn-Straße (B161) zwischen Salzburg und Tirol sowie die Gerlosstraße (B165) mussten außerdem vorübergehend gesperrt werden. Zudem fielen in Wattens (Bezirk Innsbruck-Land) mehrere große Felsbrocken laut Polizei auf die Landesstraße im Wattental. Eine Umleitung wurde eingerichtet. Auch in der Kelchsau (Bezirk Kitzbühel) ereignete sich laut Medienberichten ein Murenabgang, wobei die Verbindung zu einer Alm abgeschnitten wurde. In Serfaus (Bezirk Landeck) sorgte ein Blitzschlag für einen kleinen Waldbrand, aufgrund des unwegsamen Geländes und der Dunkelheit hatten es die 56 Feuerwehrleute laut Polizei mit einem schwierigen Einsatz zu tun.

Auch die B161 bei Jochberg (Bezirk Kitzbühel) wurde gesperrt. Auf Salzburger Seite war ebenfalls die Straße wegen Murenabgängen und Überflutung nicht passierbar. Grund für die vorübergehende Sperre der B165 war eine Überschwemmung in der Ortsdurchfahrt Neukirchen am Großvenediger (Pinzgau) gewesen. Von dem Unwetter stark betroffen waren neben Hollersbach auch die Gemeinden Mittersill, Bramberg, Neukirchen am Großvenediger, Wald und Krimml. Wegen des starken Regens traten innerhalb kürzester Zeit mehrere kleine Bäche über die Ufer.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2022)

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