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Voestalpine verdoppelt Quartalsgewinn

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Trotz Ukraine-Kriegs, massiv gestiegener Energiepreise, internationaler Lieferengpässe und anhaltender Einschränkungen in der Logistik hätten sich alle Geschäftsbereiche positiv entwickelt. Der Vorjahresgewinn wird heuer aber nicht erreicht.

Der Stahlkonzern voestalpine hat Umsatz und Gewinn im ersten Quartal 2022/23 in einem schwierigen Umfeld kräftig gesteigert. Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich von 259 auf 615 Millionen Euro, wie das Unternehmen Donnerstagfrüh bekanntgab. Trotz Ukraine-Kriegs, massiv gestiegener Energiepreise, internationaler Lieferengpässe und anhaltender Einschränkungen in der Logistik hätten sich alle Geschäftsbereiche positiv entwickelt. Der Vorjahresgewinn wird heuer aber nicht erreicht.

"Die voestalpine hat im ersten Geschäftsquartal ein außergewöhnlich starkes Ergebnis vorgelegt - wir sind uns aber der möglichen Risiken, die aufgrund der schwer einschätzbaren wirtschaftlichen Entwicklung im zweiten Halbjahr 2022 auf uns zukommen können, bewusst und haben uns darauf gut vorbereitet", so Konzernchef Herbert Eibensteiner.

Im Verlauf des ersten Quartals seien die Konjunkturprognosen zunehmend pessimistischer geworden. Das Unternehmen dämpfte daher die Gewinnerwartung für 2022/23: Das Management rechnet aus heutiger Sicht mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von zwei Milliarden Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 hatte die Voest das EBITDA noch auf 2,3 Milliarden Euro verdoppelt.

Aufgrund des sich eintrübenden Sentiments könne heuer trotz des hohen aktuellen Auftragsstandes im Konzern "nicht von einer Fortsetzung der Ergebnisentwicklung auf dem Rekordniveau des ersten Geschäftsquartals für das restliche Geschäftsjahr 2022/23 ausgegangen werden", wurde betont.

Und selbst diese vorsichtige Guidance setzt voraus, dass Europa weiterhin ausreichend mit Erdgas versorgt wird "und auch zusätzlichen, derzeit kaum quantifizierbaren, Risiken - Konjunkturentwicklung, Störungen der Lieferketten, Kundenbedarfs-, Rohstoff- und Energiekostenentwicklung - weiterhin beherrschbar bleiben".

"Deutliche Abkühlung“ im zweiten Quartal erwartet

Für das zweite Halbjahr 2022/23 erwartet der Vorstand jedenfalls "eine deutliche Abkühlung der Konjunktur mit einer entsprechenden Auswirkung auf die Ergebnisentwicklung des Unternehmens".

Im ersten Geschäftsquartal legte der Umsatz den Angaben zufolge noch um 37,7 Prozent von 3,4 auf 4,6 Milliarden Euro zu. Das EBITDA stieg um 68,5 Prozent auf 879 Millionen Euro, das operative Ergebnis (EBIT) verdoppelte sich von 332 auf 693 Millionen Euro und der Gewinn vor Steuern (EBT) wuchs von 311 auf 670 Millionen Euro.

Die Verschuldungskennzahl Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) verbesserte sich im Jahresvergleich von 43,8 auf 29,8 Prozent - die Nettoverschuldung sank um 12,8 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, das Eigenkapital erhöhte sich um 28,5 Prozent 7,7 Milliarden Euro. Die voestalpine beschäftigte weltweit 49.900 Vollzeitkräfte (plus 2,1 Prozent).

(APA)

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