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Marko Arnautovic: Transfer-Verwirrspiel ohne Sieger

(c) GEPA pictures/ ZUMA Press/ LaPresse/ Michele Nucci
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In Bologna war der 33-jährige ÖFB-Stürmer wieder aufgeblüht, dann aber lockte Manchester United mit einem Angebot – und musste dafür in England viel Kritik einstecken. Die Hintergründe des geplatzten Deals.

Bologna. Der Wechsel zum englischen Rekordmeister ist geplatzt, das Transfer-Wirrwarr um Marko Arnautovic fürs Erste beendet. Der 33-Jährige war von Manchester United umworben worden, ein englischer Topklub zwar, aber ein Transfer mit Tücken für den ÖFB-Stürmer. Der FC Bologna wollte ihn auf keinen Fall abgeben und dass er in Manchester eine ebenso tragende Rolle spielen hätte können wie in der Serie A war fraglich. Aus dem United-Umfeld regte sich zudem bereits Gegenwind.
Britischen Medien zufolge hatte Manchester United 8,5 Millionen Euro geboten. Die Offerte wurde von Bologna abgelehnt. Erst hieß es, die Engländer seien bereit, das Angebot zu erhöhen. Nun ist dem aber nicht mehr so.

Arnautovic selbst soll einem Wechsel nicht abgeneigt gewesen sein. In der Premier League stand er bereits bei Stoke City und West Ham unter Vertrag. 43 Tore in 184 Spielen sind angesichts der Spielstärke dieser beiden Mannschaften beachtlich. Uniteds Trainer Erik ten Hag kennt er vom Beginn seiner Karriere bei Twente Enschede.

Nach Bologna war Arnautovic im Sommer 2021 nach einem unglücklichen China-Intermezzo nach Bologna gewechselt, mit 14 Ligatoren hat er hier zu alter Form gefunden. „Wir sind stolz, dass sich Manchester United für Arnautovic interessiert, doch er ist der Mittelpunkt unseres Projekts, wir wollen mit ihm weitermachen“, erklärte Bolognas Sportdirektor Marco Di Vaio. „Wir haben Arnautovic nach drei Jahren in China nach Europa zurückgebracht: Es war eine erfolgreiche Wette. Es ist keine Frage des Preises, er ist unbezahlbar, für das, was er für uns darstellt. Er hat keinen Marktwert.“

Arnautovics Vertrag in Bologna läuft bis Sommer 2024. Trainer Siniša Mihajlović war trotz des konkreten Manchester-Angebots überzeugt, dass er beim Serie-A-Klub bleiben wird. „Ich denke aber, dass er am Schluss bei uns bleiben wird“, wurde Mihajlović am Montagabend nach dem 1:0 im Cup gegen Zweitligist Cosenza zitiert.

„Diese Verzweiflung“

Die Verhandlungsposition von Manchester United war auch wohl nicht die beste. Die „Red Devils“ beendeten die vergangene Saison nur auf Platz sechs der Premier League, in die neue Spielzeit sind sie mit einer Niederlage gestartet (1:2 gegen Brighton & Hove). Arnautovic war überhaupt erst ins Spiel gekommen, weil Cristiano Ronaldo den Verein verlassen will und mit Anthony Martial ein weiterer Stürmer verletzt ist.

Im United-Umfeld wurden auch prompt kritische Stimmen laut. „Wer trifft solche Entscheidungen?“, fragte Klublegende Roy Keane. Ex-United-Kapitän Gary Neville wertete einen Arnautovic-Transfer als Verzweiflungstat. „Wir haben Radamael Falcao, Zlatan Ibrahimovic, Edinson Cavani oder Odion Ighalo gesehen. Diese Verzweiflung ist inzwischen ein Muster, es passiert einfach immer und immer wieder.“

(red.)

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