Bilanz

Flutter wächst stark an

Umsatz des Glücksspielkonzerns kletterte um elf Prozent auf knapp 3,4 Mrd. Pfund.

Dublin. Der irische Glücksspielkonzern Flutter macht trotz der hohen Inflation weiter gute Geschäfte. In den ersten fünf Wochen des aktuellen Quartals habe der Umsatz den Erwartungen entsprochen. „Wir sehen derzeit keine Anzeichen für eine Verlangsamung des Konsumverhaltens und ein daraus resultierendes geringeres Ausgabenniveau in unseren Geschäftsbereichen“, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

„Wegen der derzeit unsicheren Lage werden wir jedoch die wichtigsten Indikatoren für die Ausgaben weiterhin genau beobachten“, so das Unternehmen weiter. Angesichts der stark gestiegenen Lebenshaltungskosten in vielen wichtigen Märkten des Konzerns gehen viele Experten davon aus, dass Verbraucher weniger Geld für Glücksspiele und Sportwetten ausgeben. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres war davon zumindest beim Erlös noch nichts zu spüren, und auch die Aussage zum Auftakt des dritten Quartals könnte die Analysten beruhigen.

Die Marktreaktion fiel positiv aus – die Aktie zog zeitweise um fast zehn Prozent an und baute damit den jüngsten Erholungskurs aus. Experte Michael Mitchell vom Analysehaus Davy lobte die Resultate auch: Flutter habe überraschend stark abgeschnitten. Vor allem das US-Geschäft steche hervor, das trotz Marktanteilsgewinnen und einer guten Entwicklung der Kundenzahlen im zweiten Quartal einen kleinen operativen Gewinn eingefahren habe. Für Kundenakquise ist in der Regel reichlich Werbung erforderlich, die viel Geld kostet.

Flutters Umsatz kletterte um elf Prozent auf knapp 3,4 Milliarden Pfund (vier Mrd. Euro). Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging dagegen wegen der anhaltend hohen Kosten für den Ausbau des US-Geschäfts in den Vereinigten Staaten um fast ein Fünftel auf 476 Mio. Pfund zurück.

Unter dem Strich wuchs der Verlust um 28 Prozent auf 114Mio. Pfund an. Da der Konzern zuletzt in den bisher größten Märkten in Großbritannien und Irland zunehmend Schwierigkeiten mit gesetzlichen Auflagen zur Bekämpfung von Spielsucht hatte, setzte Flutter stark auf den Ausbau des US-Geschäfts. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen in den USA mit einem Umsatz zwischen 2,3 und 2,5 Mrd. Pfund, nach 1,4 Mrd. Pfund im Vorjahr. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.08.2022)

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