Burgenland

Schlepper-Unfall: Lenker in U-Haft, vier Syrer aus Krankenhaus entlassen

In dem Fahrzeug befanden sich 20 illegale Migranten.
In dem Fahrzeug befanden sich 20 illegale Migranten.APA/THOMAS LENGER/MONATSREVUE
  • Drucken

Bei dem Unfall am Samstag sind drei Menschen gestorben und 17 verletzt worden, vier davon wurden mittlerweile entlassen. Beim Versuch, einer Polizeikontrolle zu entkommen, hatte sich das Fahrzeug überschlagen.

Über den Lenker, der am Samstag auf der A6 bei Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) einen Unfall mit drei Toten und 17 Verletzten verursacht hat, ist am Sonntag Untersuchungshaft in der Justizanstalt Eisenstadt verhängt worden. Gegen den russischen Staatsbürger wird wegen Schlepperei in einer kriminellen Vereinigung sowie mehrfacher fahrlässiger Tötung und Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen ermittelt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Eisenstadt.

Inzwischen sind vier der 17 Verletzten aus der Spitalsbehandlung entlassen worden, teilte Polizeisprecher Helmut Marban am Sonntag mit. Die syrischen Staatsbürger stellten Asylanträge. Aufgrund der Schwere der Verletzungen und der Aufteilung in mehrere Krankenhäuser in vier Bundesländern sei es noch nicht möglich gewesen, die Identität der übrigen Unfallopfer abschließend zu ermitteln. Stand der Erkenntnis sei jedenfalls, dass sich 15 Männer, eine Frau - sie wurde bei dem Unfall getötet - und vier Minderjährige im Fahrzeug befunden hätten.

Der mutmaßliche Schlepper war auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle am Grenzübergang Kittsee - Jarovce aufgrund überhöhter Geschwindigkeit auf einer Abfahrt der Nordostautobahn (A6) ins Schleudern geraten. Der Kastenwagen mit 20 Migranten an Bord überschlug sich und landete im Straßengraben. Der Schlepper wollte zu Fuß vom Unfallort fliehen, wurde aber rasch festgenommen und in einer polizeilichen Einvernahme zu seinen etwaigen Hintermännern befragt.

Burgenland nicht zum ersten Mal Schauplatz

Laut Innenministerium wurden bis Mitte August 330 Schlepper aufgegriffen, um 80 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Besonders betroffen sei die ungarisch-burgenländische Grenze.

Nicht zum ersten Mal ist das Burgenland Schauplatz einer Flüchtlingstragödie geworden. Im August 2015 war ein Lkw mit 71 toten Flüchtlingen auf einer Autobahnbucht bei Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) entdeckt worden. Die Migranten waren im luftdicht verschlossenen Laderaum des aus Ungarn kommenden Fahrzeugs erstickt. Die drei Haupttäter wurden inzwischen in Ungarn zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.

Im Oktober 2021 Jahres fand eine Bundesheer-Patrouille zwei tote Migranten auf der Ladefläche eines Kastenwagens in Siegendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung). Der Schlepper wurde in Eisenstadt zu sieben Jahren Haft verurteilt.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.