Missbrauchsvorwürfe

Zweiter Prozess gegen Sänger R. Kelly beginnt

R. Kellly muss sich erneut vor Gericht verteidigen - in 13 Anklagepunkten.
R. Kellly muss sich erneut vor Gericht verteidigen - in 13 Anklagepunkten. (c) KAMIL KRZACZYNSKI / AFP
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Der Ex-Popstar muss sich derzeit in Chicago erneut vor Gericht behaupten. Insgesamt ist der Künstler in 13 Punkte angeklagt.

Nur wenige Wochen nach seiner Verurteilung zu 30 Jahren Haft wegen des Missbrauchs Minderjähriger steht Ex-Popstar R. Kelly erneut vor Gericht. In seiner Heimatstadt Chicago begann am Montag der Prozess vor einem Bundesgericht mit der Auswahl der Jury-Mitglieder, wie lokale Medien am Montag berichteten.

Insgesamt ist Kelly in 13 Punkten angeklagt: Unter anderem wegen der Herstellung von Kinderpornografie in mehreren Fällen, der Verleitung Minderjähriger zu sexuellen Handlungen und der Behinderung der Justiz. Auch zwei frühere Angestellte von ihm sind angeklagt.

Neue Aussage zu altem Video

In Chicago geht es auch um ein bereits viele Jahre bekanntes Video, das Kelly zeigen soll, wie er ein 14-jähriges Mädchen missbraucht und auf sie uriniert. In diesem Fall war der Musiker 2008 von einer Jury bereits freigesprochen worden.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm nun aber vor, das Opfer unter Druck gesetzt zu haben, damit diese nicht in dem Prozess aussagt. In der jetzt anstehenden Gerichtsverhandlung soll die mittlerweile volljährige Frau aber aussagen.

Bereits zu 30 Jahren Haft verurteilt

Der "I believe I can fly"-Sänger war Ende Juni in New York in einem Missbrauchsprozess zu einer Haftstrafe von 30 Jahren und einer Geldstrafe von 100.000 Dollar (rund 97.000 Euro) verurteilt worden - unter anderem wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger.

Das Verfahren ist - nach Fällen wie denen von Filmproduzent Harvey Weinstein und Komiker Bill Cosby - eine weitere viel beachtete juristische Aufarbeitung in der MeToo-Ära. Erste Anschuldigungen gegen den 1967 in Chicago als Robert Sylvester Kelly geborenen Musiker wurden bereits vor rund 25 Jahren bekannt.

Doch der Musik-Koloss schien unangreifbar auf seinem Pop-Thron und blieb lange Zeit auf freiem Fuß. Mit mehr als 50 Millionen verkauften Alben, mehreren Grammys und anderen Auszeichnungen gehörte er zu den erfolgreichsten Musikern des späten 20. Jahrhunderts.

Aber spätestens als 2019 die aufsehenerregende Dokumentation "Surviving R. Kelly" die Anschuldigungen zusammenfasste, wurde es um den Sänger immer einsamer. Stars distanzierten sich von ihm, zudem Radiosender, Streaming-Dienste und dann auch sein Musiklabel RCA, das zu Sony Music gehört.

(APA)

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