Der letzte französische Soldat zog aus Mali ab. Russland gewinnt die Propagandaschlacht um den instabilen Wüstenstaat und hat offenbar schon Truppen dorthin verlegt. Die Folgen könnte bald auch Westeuropa spüren.
In der Sahel-Zone hat sich zu Wochenbeginn eine Zeitenwende vollzogen: Der letzte französische Soldat passierte die Grenze von Mali nach Niger. Der Abzug erfolgte nahezu lautlos. Der Élysée-Palast in Paris unterrichtete die Weltöffentlichkeit nur via Aussendung. An eine Zeremonie gemeinsam mit den Maliern war nicht zu denken.
Denn Frankreich, die Ex-Kolonialmacht, geht im Streit. Es beendet seine Anti-Terror-Mission „Barkhane“ in Mali nach neun Jahren, ohne dass der Terror vorbei wäre. Im Gegenteil: Die Zahl der islamistischen Anschläge hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht, zuletzt entzogen sich drei Viertel des Landes der Kontrolle der Regierung in Bamako.