Allein im Vorjahr hat die FMA mehr als hundert Investorenwarnungen ausgegeben. Nun tätigt Paraiba World (vorerst) keine Auszahlung mehr. Eine Krypto-Forensik-Firma nimmt den Anbieter unter die Lupe.
Reich werden mit Kryptowährungen – das ist ja auch dem Nachbarn gelungen oder der besten Freundin. Wenn einen nun jemand anspricht und ein einschlägiges Geschäft vorschlägt, warum sollte man dieses ausschlagen? „Viele Leute haben wenig Ahnung, was Kryptowährungen sind, haben aber gehört, dass man damit viel Geld verdienen kann“, berichtet Stefan Embacher. „Sie wundern sich daher gar nicht so sehr, wenn sie ein Bekannter anspricht und ihnen hohe Erträge in Aussicht stellt.“
Embacher ist Chef und Mitgründer des Krypto-Forensik-Unternehmens Foreus. Dieses spürt etwa gestohlene oder erpresste Kryptogelder auf oder findet heraus, wie die Drahtzieher Geldwege verschleiern oder wie viel Geld ein dubioser Anbieter eigentlich hat. Dazu zieht man nachrichtendienstliche Methoden, Open Source Intelligence (Informationsbeschaffung aus dem Netz zu Tätern, Firmenbeteiligungen, Wohnsitzen etc.) und Informationen von Auskunftspersonen heran. So stellt man Beweismittel für eine strafrechtliche Verfolgung sicher – oder schafft zumindest die Grundlage für außergerichtliche Vergleiche.