Geldpolitik

Chinas Notenbank will mit Zinssenkungen die Wirtschaft ankurbeln

Die People's Bank of China senkte laut einer Mitteilung vom Montag den wichtigen Zinssatz für einjährige Kredite um 0,05 Prozentpunkte auf 3,65 Prozent.

Die chinesische Notenbank versucht, sich mit Zinssenkungen gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronalockdowns und der Immobilienkrise des Lands zu stemmen. Die People's Bank of China senkte laut einer Mitteilung vom Montag den wichtigen Zinssatz für einjährige Kredite um 0,05 Prozentpunkte auf 3,65 Prozent. Die für Immobilienkredite wichtige Fünfjahresrate fiel um 0,15 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent und damit deutlicher als von Volkswirten in Schnitt erwartet.

Die Einjahresrate hingegen wurde nicht ganz so deutlich gesenkt wie gedacht. Um die Wirtschaft zu stützen, hatte Chinas Zentralbank bereits vor einer Woche überraschend erstmals seit Jänner den Zinssatz für einjährige Refinanzierungsgeschäfte mit den Banken gesenkt. Mit der Lockerung der Geldpolitik sticht die chinesische Notenbank international hervor. So versuchen die Zentralbanken vieler anderer Länder, die bei ihnen hohe Inflation mit Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen. In China indes fällt die Teuerung recht gering aus.

Angesichts der gegensätzlichen Entwicklung dürfte der Spielraum für die chinesische Geldpolitik Experten zufolge daher ein Stück weit begrenzt sein. So weckten die Zinserhöhungen insbesondere in den USA und in der Eurozone die Sorge, dass Kapital aus China abfließen und damit die chinesische Währung Yuan geschwächt werden könnte. Begrenzt werden die Möglichkeiten der chinesischen Notenbank auch durch die erhebliche Verschuldung vieler öffentlicher Unternehmen und der Provinzregierungen.

So leidet die Konjunktur des Landes unter der harten "Null-Corona-Politik" Pekings. Diese hat zum Ziel, jeden Ausbruch im Keim zu ersticken. Zahlreiche Millionenstädte hatten besonders im Frühling strenge Maßnahmen verhängt, um die Verbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante zu verhindern. Hinzu kommen gewaltige Probleme auf dem Immobilienmarkt mit vielen kriselnden Unternehmen und gestoppten Bauprojekten.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.