Kärnten

Zwist um Hubschrauber-Landeplatz am Großglockner

APA/EXPA/JOHANN GRODER
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2017 ereignete sich auf dem Berg ein Unfall eines Rettungshelikopters mit zwei Verletzten. Dem Ministerium zufolge soll vor allem ein fehlender Landeplatz schuld daran gewesen sein. Das Land Kärnten sieht aber keinen Bedarf für eine neue Plattform.

Nach dem Unfall eines Rettungshubschraubers unterhalb der Erzherzog-Johann-Hütte am Großglockner im August 2017, führen die Forderungen im vorliegenden Abschlussbericht des Klimaschutzministeriums zu Widerstand. Wie der "Kurier" (Montag) berichtete, kam das Ministerium zum Schluss, dass vor allem ein fehlender Landeplatz zum Helikopter-Absturz mit zwei Verletzten führte. Das Land Kärnten müsse eine professionelle Plattform errichten. Dort sah man indes keinen Handlungsbedarf.

Das Büro von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) verwies auf bereits bestehende Landemöglichkeiten bei der Adlersruhe von Hüttenwirt Anton Riepler und am sogenannten unteren Bahnhof. Wird keine Plattform gebaut und gäbe es einen neuerlichen Unfall, könnte es allerdings haftungsrechtliche Folgen für das Land geben.

Zwei Verletzte bei Unfall 2017

Anlass des Disputs ist der Absturz eines Martin-4-Rettungshelikopters, der 2017 neben der auf 3454 Metern Seehöhe gelegenen höchsten Schutzhütte Österreichs mit einem Patienten gestartet war. Er wurde dann von einer Windböe erfasst und stürzte einen Abhang hinab. Zwei Personen wurden dabei verletzt, das Fluggerät schwer beschädigt.

Ein Zwischenbericht hatte schwere Missstände suggeriert, auch mögliche Fehler des Piloten waren im Raum gestanden. Roy Knaus, Flugunternehmer und Eigentümer der Hubschrauberflotte, hatte indes den offenbar fehlenden Landeplatz ins Treffen geführt.

Kein Widerstand von Nationalparkdirektorin

Auch die Untersuchungsstelle des Klimaschutzministeriums war nach fünf Jahren zum Schluss gekommen, dass vor allem der unzureichende Landeplatz schuld am Unfall gewesen sei. Vorgeschlagen wurde etwa eine mobile Plattform. Eine solche sahen Piloten im Bericht des "Kurier" unter anderem aufgrund Platzmangels jedoch skeptisch.

Kein Widerstand ob der Errichtung einer Hubschrauber-Landeplattform mitten in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern kam indes von Barbara Pucker, Nationalparkdirektorin in Kärnten. "Hubschrauberflüge in der Kernzone sind natürlich eine schwierige Abwägungssache. Aber wir werden uns sicher nicht dagegenstellen, dass alle Voraussetzungen für einen möglichst raschen Rettungsflug gewährleistet sind", hielt Pucker fest.

(APA)

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