Deutschland

Viele Verletzte nach Angriff auf eritreische Veranstaltung in Gießen

Die Angreifer attackierten Teilnehmer der Veranstaltungen mit Schlagstöcken, Eisenstangen und Messern. Ein Eilantrag zum Verbot der umstrittenen Kulturveranstaltung ist zuvor gescheitert.

Besucher und Helfer einer umstrittenen eritreischen Kulturveranstaltung in Gießen in Deutschland sind am Samstagabend von etwa 100 Menschen angegriffen und verletzt worden. Die Angreifer seien über Absperrungen geklettert und hätten unvermittelt Menschen mit Schlagstöcken, Eisenstangen, Messern und Steinen attackiert, teilte die Polizei am Montag mit. Zuvor war die Zahl der Beteiligten noch unklar gewesen.

Bei den mutmaßlichen Tätern habe es sich offenbar um Teilnehmer einer Versammlung gehandelt, die sich gegen die Veranstaltung gerichtet habe. Weitere Angaben zur Identität der Angreifer machte die Polizei zunächst nicht. 26 Helferinnen und Helfer der eritreischen Veranstaltung seien verletzt worden, auch sieben Polizisten hätten leichte Verletzungen davongetragen.

Geplante Aktion?

Vieles spreche dafür, dass es sich um geplante Aktionen gehandelt habe, hieß es. Eine Arbeitsgruppe des Staatsschutzes ermittle nun wegen des Verdachts der Körperverletzung und der gefährlichen Körperverletzung, der Sachbeschädigung und des schweren Landfriedensbruchs.

Kritiker sehen eine problematische Nähe der Veranstaltung zur Regierung Eritreas. Vereine hatten vorher versucht, die Veranstaltung verbieten zu lassen, einen entsprechenden Eilantrag hatte das Verwaltungsgericht Gießen jedoch abgelehnt. Zur Begründung hatten die Vereine nach Angaben des Gerichts angeführt, die Veranstaltung werde "vom eritreischen Regime insbesondere genutzt, um volksverhetzende und gewaltverherrlichende Inhalte zu propagieren".

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.