In Yingtan schildern die Bürger ihre horrenden Lockdown-Erfahrungen, finden aber kaum Gehör. Ihr Fall wirft ein Schlaglicht auf die Schattenseiten der chinesischen Null-Covid-Strategie.
Peking. Wie ein Lauffeuer verbreiten sich die Nachrichten auf den chinesischen Online-Plattformen WeChat und Weibo, im Sekundentakt ploppen erboste Kommentare auf dem Smartphone auf. Sie stammen von Bürgern aus Yingtan, einer südchinesischen Kleinstadt, die sich seit rund zwei Wochen im Lockdown befindet.
Auf einigen Fotos, die viral gehen, ist ein kleines Mädchen zu sehen, das – offenbar ohne Begleitung seiner Eltern – auf dem Boden eines unverputzten Quarantänelagers sitzt. Auf anderen Bildern sieht man gebrechliche Chinesinnen und Chinesen, die ebenfalls auf dem Boden liegen, da sämtliche Feldbetten bereits belegt sind.