Buch der Woche

Helena Adlers „Fretten“: Die Röte in eurem Gesicht

Helena Adler
Helena Adler(c) Eva trifft Fotografie
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In Adlers zweitem Roman bezeichnet sich die Erzählerin als „Berichtbestatterin der eigenen Gegenwart“ – und spannt einen Bogen vom „irdischen Paradies“ der Kindheit über die Exzesse in einer Jugendbande bis zur Mutterschaft.

Schon mit ihrem Buch „Die Infantin trägt den Scheitel links“ (2020) hat sich die 1983 im Salzburger Oberndorf geborene Autorin Helena Adler in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Raum verschafft. In 21 Kapiteln, wovon jedes einzelne den Titel eines Werkes der Bildenden Kunst trägt, machte sich die Schreibende hier in rotzfrecher Art über die eigene Familie her.

Der Vater ein spirituell angehauchter Biobauer, die Mutter eine späte christliche Mystikerin. Die beiden älteren Zwillingsschwestern erscheinen in dem Text als ein doppelköpfiges Ungeheuer, das nur einen Lebenszweck kennt: das jüngste Kind quälen. Am Ende fackelt die kleine Schwester den Hof ab. Spätestens dann stellt sich die Frage, wie groß der autobiografische Gehalt des Buches eigentlich ist.

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