So schnell kann es geschehen, dass aus einem Jungen aus guten Hause ein Verbrecher wird.
Neue Freie Presse am 25. März 1923
Aus Paris wird uns geschrieben: In der französischen Oeffentlichkeit erregt gegenwärtig ein Mordprozeß großes Aufsehen, der einen unheimlichen Einblick in die Jugendverwahrlosung gewährt, die sich ebenso wie in den besiegten Staaten auch im siegreichen Frankreich in beängstigender Weise bemerkbar macht. Der 17jährige Jean Millet, der sich jüngst wegen Mordes zu verantworten hatte, stammt aus achtbarer Familie und ist durch schlechte Gesellschaft aus die abschüssige Bahn geraten, auf der er schließlich zum Mörder wurde.
Allzu früh frei von väterlicher Aufsicht, machte Jean Miller die Bekanntschaft des um ein Jahr älteren Louis Peron, und die beiden jungen Menschen beschlossen, irgendein Verbrechen zu wagen, das ihnen die Mittel zu einer luxuriösen Lebensführung verschaffen sollte wie ihr frühreifer und verdorbener Geschmack sie ersehnte.