Gastkommentar

Warten auf den Sturm auf die Lukaschenko-Festung

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Die belarussische Opposition hat ihre Kräfte vereint, um für den Tag gerüstet zu sein, an dem der Diktator in Minsk wankt.

Der Autor

Sławomir Sierakowski (*1979) ist ein polnischer Publizist, Soziologe, Literatur- und Theaterkritiker sowie Verleger. Er ist Gründer und Kopf der Bewegung „Krytyka Polityczna“ („Politische Kritik“), die auch die gleichnamige Zeitschrift herausgibt; dzt. Senior Fellow der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.

Während der Krieg in der Ukraine weiter tobt, scheint die Stabilität im benachbarten Belarus – das die russische Invasion unterstützt – zu bröckeln. Hat der Angriffskrieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Büchse der Pandora für ein Regime geöffnet, das praktisch eine Außenstelle des Kreml ist?

Es sei daran erinnert, dass Swetlana Tichanowskaja bei der Präsidentschaftswahl in Belarus im August 2020 den Amtsinhaber Alexander Lukaschenko mit ziemlicher Sicherheit geschlagen hat, dessen Lakaien sie zuvor als „Hausfrau“ abqualifiziert hatten. Als sich abzeichnete, dass Tichanowskaja den Wahlsieg davontragen würde, fälschte Lukaschenko die Ergebnisse, sicherte sich so über 80 Prozent der Stimmen und löste massive Proteste aus, die sich über Monate hinzogen.


Auf die Demonstrationen nach den Wahlen reagierte Lukaschenko mit Terror und Massenverhaftungen, wodurch die Proteste allerdings noch weiter zunahmen. Schon wenige Tage nach der Wahl begann seine Autorität zu schwinden, als Arbeiter, öffentliche Medien, Ärzte, Studierende, Rentner und viele andere offen gegen die Sicherheitsdienste auftraten. Das ganze Land trat in einen Streik.

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