Neuerscheinung

Alma, so intim wie noch nie

Erstmals veröffentlicht: Alma in ihrem Schlafzimmer 1915, fotografiert von Helene Berg.
Erstmals veröffentlicht: Alma in ihrem Schlafzimmer 1915, fotografiert von Helene Berg. [ Alban Berg Stiftung Wien]
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Paulus Manker hat sich ein persönliches Alma-Album geklebt, mit 70 unveröffentlichten Fotos. Und wir dürfen blättern. Eine Freude, mit Vorbehalt zu genießen.

Je bedeutender ein Mann, desto kränker seine Sexualität.“ Schlag nach bei Alma Mahler, in diesem Fall in ihrem Tagebuch, 4. Juni 1920. Einer, der das mit einer derart großen Leidenschaft und Hingabe getan hat, dass er zumindest als ideeller „großer Witwer“ der 1964 gestorbenen „Grande Veuve“ Alma durchgehen könnte, ist Paulus Manker. Der Wiener Theatermacher schöpft seit 25 Jahren aus dieser außergewöhnlichen Biografie, die in vielem weitaus mehr, in einigem weniger skandalös ist als gemeinhin angenommen: Seit 1996 hat Manker Abertausende Menschen in die unangenehmsten und auch sinnlichsten Situationen mit seiner zum Simultantheater dramatisierten Alma im Infight mit ihren Genies gebracht. Mit Mahler, Gropius, Kokoschka und Werfel.

Hätte es diese Art des kulinarischen Stationentheaters nicht schon gegeben, hätte man es eigens erfinden müssen, um uns Nachgeborene die Betörung dieser Sirene des Genieverkehrs erahnen zu lassen. Dieses Wochenende wird das ein zuvor letztes Mal, in Berlin, im Double Feature mit Mankers Adaptierung der „Letzten Tage der Menschheit“ geschehen. Dann bleiben, bis zur nächsten Station dieser als Wiener Kulturerbe mittlerweile beinahe schon traditionell subventionierten Tournee – die Bilder.

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