Filmfest

Venedig: Ein Goldlöwe für Nan Goldin

Die US-Künstlerin und -Fotografin Nan Goldin in "All the Beauty and the Bloodshed" von Laura Poitras.
Die US-Künstlerin und -Fotografin Nan Goldin in "All the Beauty and the Bloodshed" von Laura Poitras.(c) Nan Goldin
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Den Hauptpreis beim Filmfest Venedig gewann die US-Dokumentaristin Laura Poitras – für ein politisiertes Porträt der berühmten US-Künstlerin Nan Goldin. Österreich glänzte in Nebenschienen.

Allzu oft kommt es nicht vor, dass ein Dokumentarfilm den Hauptpreis bei einem der drei großen europäischen Filmfestivals gewinnt. Samstagabend war es nun wieder soweit: Der Goldene Löwe der Filmfestspiele von Venedig ging an „All the Beauty and the Bloodshed“, ein Künstlerinnenporträt der renommierten US-Dokumentaristin Laura Poitras. Die 58-Jährige, die an der Aufdeckung des NSA-Skandals rund um Whistleblower Edward Snowden beteiligt war, den sie 2014 in „Citizenfour“ porträtierte, hat sich mit politisch brisanten, dabei künstlerisch ambitionierten Filmen einen Namen gemacht.

In ihrer jüngsten Arbeit zeichnet Poitras über Interviews und mit Fokus auf fotografischem Material das Leben der renommierten US-Künstlerin Nan Goldin nach – ihre Flucht aus dem konservativen Elternhaus, den künstlerischen Werdegang in der New Yorker Underground-Szene, ihren Durchbruch mit ihrer ungeschliffenen Porträtfotos und Slideshows. Was den Film besonders macht, ist, was bei Goldins Erzählung noch mitschwingt: Eine Geschichte der (queeren) US-Gegenkultur, die Tragödie der AIDS-Epidemie, und, nicht zuletzt, Goldins erbitterter und unerbittlicher Kampf gegen das kunstbetriebliche Mäzenatentum der Sackler-Familie, deren Pharmafirmen Goldin für die Opioid-Krise in den USA – und teils auch für ihre eigene, überwundene Abhängigkeit von Schmerzmitteln – verantwortlich macht.

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