Mit Federn, Haut und Haar

Der Wald wächst zwar, aber zu viel Wild verhindert seine Anpassung

Jägerschaft versagt bei ihrer Hauptaufgabe, der Regulierung des Schalenwilds. So wird der Wald niemals klimafit.

Am 20. Juli 2022 verkündete Minister Norbert Totschnig, unterstützt durch Peter Mayer, den Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW), in einer Pressekonferenz, dass Österreichs Wald täglich um sechs Hektar zunimmt und nun bereits 47,9 Prozent der Staatsfläche bedeckt. Zudem deute man die Zunahme des Laubholzanteils als Hinweis auf die Klimaanpassung der Wälder. Man erfuhr, dass bloß 89 Prozent des Zuwachses geerntet würden und der Totholzanteil im Wald um 18 Prozent zugenommen hätte – was natürlich gut ist für Ökologie und Biodiversität. Also alles paletti, der Wald wächst, bindet CO2 und leistet seinen Beitrag zu unserer Energieversorgung – oder?

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Schatten auf diese schöne Darstellung werfen kaum kommunizierte Untersuchungen, die zeigen, dass bereits zu viel Holz genutzt wird, was im Verbund mit Trockenheit, Käferschäden und Kahlschlägen dafür sorgt, dass neuerdings die heimischen Waldflächen bereits mehr CO2 emittieren, als sie binden. Darüber wird heftig gestritten. Ein Thema besagter Pressekonferenz war auch, dass sich knapp über zehn Prozent unserer gesamten Waldfläche aufgrund des starken Wildverbisses nicht mehr selbst verjüngen können, was ihre Anpassung an die Klimaänderung gefährdet; diesbezüglich besonders schlecht geht es den alpinen Schutzwäldern.

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