Ölmarktbericht

Ölallianz OPEC sieht Markt in "schizophrenem Zustand"

REUTERS
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Die Ölpreise am Spot-Markt sind im August erneut deutlich gesunken. Der "Papier-Markt" der Kontrakte habe sich vom physischen Ölmarkt abgekoppelt.

Die Rohöl-Spotpreise sind im August bereits den zweiten Monat in Folge gesunken. So ging der Referenzpreis für Nordseeöl im Monatsvergleich um 13 Dollar je Barrel zurück, während der Preis in Dubai um fast sieben Dollar je Barrel sank. Dies geht aus dem monatlichen Marktbericht der OPEC hervor. Der OPEC-Referenzkorb fiel um 6,65 Dollar je Barrel bzw. um 6,1 Prozent auf 101,90 Dollar je Barrel. Aber auch die Preise für die Sorten NYMEX WTI und ICE Brent gaben deutlich nach.

Hedgefonds bauten zuletzt ihre Netto-Long-Positionen in den wichtigsten Terminkontrakten ab. Wobei sich der "Papier-Markt" der Kontrakte vom physischen Ölmarkt abgekoppelt hat, heißt es im aktuellen Ölmarktbericht. "In gewisser Weise befindet sich der Markt in einem schizophrenen Zustand, der zu einer Art Jo-Jo-Markt führt und falsche Signale aussendet, obwohl gerade jetzt mehr Transparenz und Klarheit sowie gut funktionierende Märkte mehr denn je nötig sind, damit die Marktteilnehmer die enormen Risiken absichern und bewältigen können", so der Ölmarktbericht.

Unterschiedliche Entwicklungen bei Raffineriemargen

Bei den Raffineriemargen gibt es unterschiedliche Entwicklungen: An der US-Ostküste sanken die Margen moderat. Die hohe Inflation und der Erwartung eines geringeren Wirtschaftswachstums sank hier die nachfrage. In Asien und Europa stiegen hingegen die Margen. Vor allem beim Diesel zeigte sich eine Verknappung. Dies ist auf Grund der hohen Erdgas-Preise auf die hohen Produktionskosten von Diesel zurück zu führen.

Bei der weltweiten Öl-Nachfrage rechnet die OPEC für heuer unverändert mit einem Anstieg um 3,1 Millionen Barrel pro Tag. Allerdings ist in der aktuellen Prognose berücksichtigt, dass verstärkt Öl für die Stromproduktion nachgefragt wird. Für 2023 erwartet die OPEC einen Anstieg der Öl-Nachfrage um 2,7 Millionen Barrel pro Tag. Mögliche Lockerungen bei den Covid-Beschränkungen sowie geringere geopolitische Unsicherheiten sollten die Nachfrage stützen.

(APA)

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