Business Englisch

Die Sprache der Globalisierung

Englischkenntnisse sind in der Geschäftswelt heute selbstverständlich. Doch es gibt immer Luft nach oben.

Die Globalisierung hat der englischsprachigen Business-Community einen enormen Schub versetzt. Auch weil sich in vielen Unternehmen die Mitarbeiterschaft aus mehreren Nationalitäten zusammensetzt. Doch bei genauerem Hinsehen ist die Wichtigkeit von Business Englisch kein neues Phänomen: „Die Globalisierung gibt es seit dem 18. Jahrhundert, sie wurde populär in den 1990er-Jahren und hat sich durch Internet, Transport und Kommunikation extrem beschleunigt“, sagt Charlie Hancock, Inhaber von Cockatoo English Solutions. Dieser Trend werde konstant hoch bleiben.
Diese Anforderungen bringen auch die Sprachschulen selbst in eine Situation, in der sie ihre Programme global anbieten müssen, sprich als Onlinekurse. Neben der weltweiten Möglichkeit, sich in Kurse einzuloggen, hat beispielsweise das Unternehmen „Vienna Business Englisch“ ein eigenes Spieleportal entwickelt, das Ende des Jahres starten soll. „Bei ,Whole Wheat Games‘ können Kunden online speziell entwickelte Wortspiele, hauptsächlich für die Levels B2–C1, mit bis zu sieben weiteren Teilnehmern und einem englischsprachigen Moderator spielen“, erklärt Inhaberin Jennifer Marie Schneider Granić. Das Ziel sei, den Kunden dabei zu helfen, ihr aktives Vokabular aufzubauen und die Sprache in einer herausfordernden und unterhaltsamen Atmosphäre anzuwenden.
Immer wichtiger werde die interkulturelle Komponente, sagt Tatjana Baborek, Institutsleiterin am Wifi Österreich: „Englisch ist die Business-Sprache, und Menschen aus verschiedenen Ländern verständigen sich damit, obwohl sie eine andere Muttersprache und dadurch unterschiedliche Gepflogenheiten haben.“ Sie bestätigt, dass Präsenzkurse nur mehr bedingt State of the Art sind: „Sprachenlernen ist in den letzten Jahren durch Apps, E-Learning und Onlinevideoformate vielfältiger und einfacher geworden. Multimediale Lernunterlagen sind sowieso schon eine Selbstverständlichkeit.“

Sprechen ist die größte Hürde

Nichtsdestotrotz: Kurse vor Ort sind für viele am naheliegendsten. Und das hat einen Grund: „Ich versuche immer, die Schüler so viel wie möglich zum Sprechen zu bringen. Natürlich müssen sie E-Mails schreiben, aber da die Technologie da stark hilft, ist das Sprechen der Bereich, auf den man sich am meisten konzentrieren muss“, erklärt Hancock. Neben Aussprache und Fachvokabular sei auch Selbstsicherheit in der Anwendung der Sprache essenziell. „Die Aussprache ist sehr wichtig, um eine solide Grundlage für die meisten englischen Laute zu schaffen. Allerdings bedeutet die Vielfalt der Dialekte, Akzente und Einflüsse, dass es hier immer Herausforderungen geben wird.“ Sprechförderung steht auch bei „Vienna Business English“ ganz oben auf der Agenda: „Wir sehen es als unsere Aufgabe, das Sprechen zu fördern und gleichzeitig den Kunden zu helfen, ein angemesseneres, fortgeschrittenes Vokabular und weniger Deutschismen einzubauen, um einen insgesamt natürlichen Fluss und Können zu erreichen“, sagt Schneider Granić.
Der Interessentenkreis für Business Englisch ist vielfältig und spannt sich „von Menschen, die im Office, Marketing oder im Vertrieb arbeiten, bis hin zu Managern oder Technikern, die zeitweise im Ausland tätig sind“, sagt Baborek. Bei „Vienna Business English“ finden sich IT-Fachkräfte ebenso wie Rechtsanwälte oder Geschäftsführer kleinerer Unternehmen.

Web: www.business-english. www.wifi.atwww.cockatoo.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.09.2022)

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