Naturkatastrophe

„Apokalyptische Szenen“ nach Unwetter in Italien

In der Adria-Provinz Ancona forderten schwere Gewitter mindestens zehn Todesopfer.

Rom. Eine Nacht heftiger Niederschläge hat die Straßen einiger Ortschaften in der mittelitalienischen Adria-Provinz Ancona in Flüsse verwandelt. Mindestens zehn Menschen kamen ums Leben. Zudem werden vier weitere Menschen vermisst. Bei den Vermissten handelt es sich unter anderem um eine Mutter und ihre achtjährige Tochter, die sich vor den Wassermassen in Sicherheit bringen wollten, sowie ein weiteres Kind.

Wegen der heftigen Niederschläge traten Flüsse über die Ufer, Menschen mussten auf Hausdächern und auf Bäumen Zuflucht suchen. Einige Senioren wurden mit Schlauchbooten der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Der Katastrophenschutz hatte am Donnerstag die Bewohner des Küstenorts Senigallia nördlich von Ancona aufgerufen, höher gelegene Gebiete aufzusuchen.

„Wir haben apokalyptische Szenen erlebt“, sagte Carlo Manfredi, Bürgermeister der Ortschaft Castellone di Suasa. „Pflanzen und Bäume wurden wie Zweige weggerissen.“ Zivilschutz, Feuerwehr und die Polizei arbeiteten stundenlang, um die Straßen vom Schlamm zu befreien, erklärte Luigi D'Angelo, Sprecher der Zivilschutzbehörde.

„In zwei bis drei Stunden fielen etwa 420 Millimeter Regen, die Hälfte des jährlichen Niederschlags in der Region“, erklärte der Präsident der Region Marken. 400 Mal musste die Feuerwehr in den Provinzen Ancona und Pesaro Urbino ausrücken. Die Elektrizität sei in dem Gebiet nicht stabil, und die Telefonleitungen würden nicht immer funktionieren. (DPA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.09.2022)

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